Wellington - Eine seit 20 Jahren schwer kranke Frau will sich in Neuseeland zu Tode hungern. Die Frau verweigerte seit elf Tagen Nahrung und Wasser. Der Fall hat eine öffentlichen Debatte ausgelöst. Der Ehemann, der sich vor zwölf Jahren von seiner Frau trennte, verlangt nun die Zwangsernährung. Aber das Heim weist dies zurück.

Ihr Ex-Mann glaubt dass Page im Hungerstreik sei, weil sie deprimiert sei, weil sie lange - aber vergebens - um einen besonderen Sitz für ihren Rollstuhl gekämpft habe.

Margaret Page erlitt vor 20 Jahren eine Gehirnblutung. Die 60-Jährige kann seither zwar kaum sprechen. Sie beantwortet Fragen lediglich mit "Ja" und "Nein". Alle Psychiater bestätigen jedoch, dass sie in Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sei. Auslöser der Nahrungsverweigerung dürfte tatsächlich ihr Rollstuhlkampf sein. In einem Interview mit der Zeitung "The Dominion Post" machte sie deutlich, dass sie nicht mehr leben will.

Nach Angaben von Experten muss das Heim den Wunsch der Patientin allerdings respektieren. "Wenn ein Patient geistig fit ist, hat er das Recht zu entscheiden, wie er behandelt wird", sagte die Vorsitzende im Ethik-Ausschuss des Ärzteverbandes, Tricia Briscoe. Andere Experten verwiesen darauf, dass jeder Mensch das Recht habe, Nahrung zu verweigern. Es sei nicht illegal, Selbstmord zu begehen. (APA)