Die Gerüchte über das Privatleben des französischen Präsidentenpaares haben zwei Beschäftigte der Mediengruppe "Lagardère Active" den Job gekostet. Der Chef des Nachrichtendienstes "Newsweb" sowie ein Mitarbeiter hätten gekündigt, teilte die Leitung der französischen Sonntagszeitung "Le Journal du Dimanche" am Donnerstagabend mit. Auf der Website der Zeitung waren vor zwei Wochen Gerüchte über Beziehungsprobleme von Sarkozy und seiner Frau Carla Bruni in einem eingebundenen Blog des Newsweb-Mitarbeiters aufgetaucht. Die Redaktion hatte zwar dementiert, dass sie dafür verantwortlich ist, und den Eintrag von ihrer Website gelöscht. Trotzdem hatte sich das Gerücht binnen weniger Tage weltweit verbreitet.
"Wir drücken dem Präsidentenpaar unser Bedauern aus", erklärte die Zeitung. Der bisherige Newsweb-Leiter habe vor einigen Tagen zugegeben, dass einer seiner Mitarbeiter, der nicht journalistisch tätig sei, für die Gerüchte verantwortlich sei. "Die Kündigung beider wurde angenommen."
Wie Newsweb gehört auch das "Journal du Dimanche" zum Medienreich des französischen Großindustriellen Arnaud Lagardère, der auch am europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS beteiligt ist. Mitarbeiter verschiedener Lagardère-Titel wie der Sonntagszeitung und der Illustrierten "Paris-Match" hatten mehrfach kritisiert, dass Druck auf sie ausgeübt werde. Vor Sarkozys Wahl zum Präsidenten war der Chefredakteur von "Paris-Match" gefeuert worden, nachdem die Zeitschrift mehrere Bilder von Sarkozys damaliger Frau Cécilia mit ihrem Liebhaber veröffentlicht hatte. (APA)