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Thomas Middelhoff

Foto: Reuters

Der frühere Arcandor-Vorstandschef Thomas Middelhoff hat laut Süddeutsche Zeitung nach seinem Ausscheiden bei Karstadt/Quelle ein üppiges Beraterhonorar von mehr als zehn Millionen Euro vom Bankhaus Sal.Oppenheim bekommen. Middelhoff habe von der Bank einen mit jährlich 4 Mio. Euro dotierten Beratervertrag, der auf drei Jahre abgeschlossen worden war, erhalten. Der Vertrag sei dann aber nach wenigen Monaten vorzeitig wieder aufgelöst worden. Bei Vertragsauflösung seien mehr als 10 Mio. Euro an den ehemaligen Bertelsmann- und Arcandor-Chef ausgezahlt worden.

Arcandor hatte wenige Monate nach Middelhoffs Ausscheiden Insolvenz angemeldet. Das führte auch zu Problemen bei Sal.Oppenheim, weil die Privatbank Großaktionär bei Arcandor war und der Arcandor-Mitinhaberin und Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz hohe Kredite gewährt hatte. Sal.Oppenheim wurde schließlich an die Deutsche Bank verkauft.

Beteiligungen finanziert

Den Wirtschaftern von Deloitte seien bei einer Untersuchung bei Sal.Oppenheim im Auftrag der Bankenaufsichtsbehörde Bafin auch Geschäfte des Bankhauses mit der Familie Middelhoff aufgefallen. Middelhoff und seine Frau hatten laut dem Bericht Kredite in Höhe von insgesamt 107 Mio. Euro aufgenommen, mit denen vor allem Beteiligungen an Immobilienfonds finanziert wurden.

Im ersten Halbjahr 2009 hatte die Bank der Deloitte-Untersuchung zufolge bei diesen Darlehen eine Wertberichtigung von 37 Mio. Euro vorgenommen. Deloitte hatte eine Risikovorsorge von 53 Mio. Euro für notwendig gehalten.

Middelhoff hat laut SZ der Deutschen Bank als neuem Eigentümer von Sal.Oppenheim inzwischen 57 Mio. Euro an Sicherheiten zur Verfügung gestellt. Der Manager verfüge allein über rund 50 Mio. Euro, das als Festgeld angelegt sei. (red)