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Das Jupitersystem hält nach wie vor Überraschungen bereit.
Graz - Eine vorerst unidentifizierte Radiostrahlung aus dem Jupitersystem hat ein internationales Forscherteam unter Führung des Grazer Instituts für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entdeckt. Als Quelle dieser Strahlung mit bisher unbekannter Periodizität kämen weder Jupiter selbst noch der Jupitermond Io infrage, sagte Helmut Rucker, der wissenschaftliche Direktor des IWF, am Montag.
Seit 1955 ist bekannt, dass der Jupiter Radiostrahlung aussendet. Durch die Regelmäßigkeit dieser Strahlung war es erstmals möglich, die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten zu messen, die sich aufgrund von dessen gasförmiger Zusammensetzung vorerst nicht bestimmen ließ. Eine zweite Strahlung, die vom drittgrößten Jupiter-Mond Io ausgeht, wurde ebenfalls bereits erforscht. "Neu ist die dritte Strahlung, deren Periodizität zwischen den beiden bereits bekannten Strahlungen liegt", erklärte Rucker.
Entdeckt wurde das Phänomen durch die zwei Satelliten Stereo A und Stereo B, die eigentlich zur Erforschung der Sonne in den Weltraum geschickt wurden. Quasi nebenbei wurde dabei auch Jupiter unter die Lupe genommen. "Durch die beiden Satelliten lässt sich die Radiostrahlung sehr schön erkennen. Woher sie aber genau kommt, muss erst noch analysiert werden. Offenbar stammt sie aus einem Gebiet etwas außerhalb des Jupiters", so Rucker. Fest stehe, dass die Strahlung mit Jupiter "sub-korotiere". Das bedeutet, dass die beiden Periodizitäten nicht übereinstimmen. (APA/red)