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Hasen aus Vollmilchschokolade verkaufen sich am besten.

Foto: APA/Christain Fürst

Düsseldorf  - Schoko-Osterhasen in knallig-buntem Design, Eier mit extravaganten Fruchtfüllungen und durch Mandelsplitter verfeinerte Edelbitter-Lämmchen. Bei dem nach Weihnachten zweitwichtigsten Saisongeschäft legt sich die Süßwarenindustrie mächtig ins Zeug. Am Ende aber, so lehrt es die Erfahrung, mögen es die VerbraucherInnen am liebsten doch traditionell. "Figuren aus Vollmilchschokolade und im klassischen Hasen-Design laufen immer noch am besten", weiß Thomas Pape vom Info-Zentrum Schokolade der deutschen Süßwarenindustrie.

An den Festtagen greifen die Menschen gern zu Produkten, die sie schon seit Jahren kennen, wie der Süßwaren-Experte erklärt. Auch der Geschäftsführer des Süßwarenhandels-Verbandes Sweets Global Network (SG), Hans Strohmaier, hat diese Erfahrung gemacht: "Der normale Osterhase ist den Verbrauchern einfach lieb und teuer." Um die Verkaufszahlen zusätzlich anzukurbeln, müssten sich die Hersteller aber hier und da auch absetzen.

"Last Minute"-Einkäufe

Bisher lief das Saisongeschäft mit den süßen Osterprodukten allerdings eher schleppend. Die winterlichen Temperaturen bis weit in den März hinein hätten bei den KonsumentInnen zunächst keine großen Frühlingsgefühle aufkommen lassen, sagt Strohmaier. Allerdings geht der Verband davon aus, dass der Verkauf in dieser Woche noch einmal stark anziehen wird. Über 50 Prozent des Gesamtumsatzes an Saisonprodukten zu Ostern wird vor allem kurz vor den Festtagen gemacht.

SG-Geschäftsführer Strohmaier zeigt sich zuversichtlich, trotz anhaltender Konsumflaute auch heuer zu Ostern gut abzuschneiden. "Vielleicht weichen mehr Leute auf Diskonter aus, aber gekauft wird Süßes eigentlich immer - gerade, wenn man vielleicht auf andere Dinge, wie etwa Urlaub, verzichten muss", sagt er.

Im Krisenjahr 2009 erzielte die Brache laut Verband mit einem Umsatzplus von 3,5 Prozent sogar ein Rekordergebnis beim Ostergeschäft. Die süße Hitliste führten Schoko-Ostereier und -Hasen an. Allein vom Schoko-Osterhasen vernaschten die Deutschen rund 130 Mio. Exemplare.

Kein Hase aus dem Nikolo

Dass es sich bei dem Langohr nur um die recycelte Version überzähliger Schoko-Weihnachtsmänner handelt, wie böse Zungen seit Jahren hartnäckig behaupten, stimmt übrigens nicht, stellt Pape klar. Das Umschmelzen der Hohlfiguren sei unwirtschaftlich, sagt der Experte. Die Figuren müssten nicht nur mühselig ausgepackt werden, nach dem Einschmelzen begänne auch der Produktionsprozess bis hin zu neuen Verpackung von vorn. Was übrig bleibe, werde weggeschmissen - oder lande zur Freude vieler Naschkatzen nach Ostern verbilligt in den Regalen. (APA)