München/Frankfurt - Die Aufsichtsratsbezüge in den Dax-Konzernen sind im Zuge der Wirtschaftskrise 2009 gesunken. Das hat die Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" auf Grundlage der Geschäftsberichte der 30 Indexmitglieder berechnet. Demnach wurde die Arbeit eines Kontrollgremiums im vergangenen Jahr mit durchschnittlich 1,7 Mio. Euro vergütet. Das waren rund 15 Prozent weniger als 2008.

Der Rückgang geht vor allem auf das Konto weniger Schwergewichte. Bei der BASF, Lufthansa, MAN und Salzgitter ging die Gesamtsumme um mehr als 50 Prozent zurück. Ausschlaggebend war der an das Unternehmensergebnis gekoppelte Bestandteil der Vergütung. Bei MAN und Lufthansa, die im vergangenen Jahr beide Verluste auswiesen, wurde die variable Vergütungskomponente sogar komplett gestrichen.

Bei zwölf Konzernen erhielten die Aufsichtsräte dagegen mehr Geld als im Vorjahr. Bei der Allianz stieg die Vergütung sogar um 38 Prozent. Der Versicherungsriese war 2009 in die Gewinnzone zurückgekehrt. Den teuersten Aufsichtsrat leistete sich der Energiekonzern E.ON: 21 Personen erhielten im vergangenen Jahr 4,95 Mio. Euro. Volkswagen ließ sich sein 24-köpfiges Kontrollgremium 3,84 Mio. Euro kosten, schreibt die Wirtschaftszeitung. Beide Konzerne zahlen demnach auch die höchste Vergütung für den Aufsichtsratsvorsitzenden: Bei E.ON kassierte Ulrich Hartmann 453.000 Euro, bei VW Ferdinand Piech 391.000 Euro. Als einziges DAX-Mitglied weist Merck die Vergütung seiner Aufsichtsräte nicht individualisiert aus. (APA)