
TV-Nachrichten im März
Das ohnehin gespannte Koalitionsklima zum ORF werden die Daten von Mediawatch nicht befrieden: Die Medienbeobachter bescheinigen der SPÖ im März fast die absolute Mehrheit nach O-Tönen in der ZiB 1. Werner Faymann sprach fast dreimal so lang in den wichtigsten TV-Nachrichten wie Josef Pröll auf Rang fünf.
Nicht die beste Basis, um Dienstag die neun ORF-Stiftungsräte der Bundesregierung zu nominieren. Die SPÖ kann trotz verpatzter Publikumsratswahl mit 15 der 35 Stiftungsräte rechnen. Sie bleibt also größte Fraktion, aber ohne die erhoffte absolute Mehrheit. Vier Regierungsstiftungsräte hat die SPÖ vorgeschlagen, dazu Krone-Autor Alexander Hartig als Unabhängigen. Fehlen vier Schwarze (erwartet: Franz Medwenitsch, Franz Krainer). VP-Klubchef Karlheinz Kopf wirkte zuletzt, als wollte er mehr als vier.
Am 22. April soll der neue ORF-Stiftungsrat wie berichtet zusammentreten. Bliebe auch noch der Ministerrat kommende Woche, um fehlende Räte zu bestimmen.
Diese Woche beschäftigt der ORF die VP-Klubklausur: Die ÖVP verlangt "Strukturreformen", bevor die 160 Millionen aus dem ORF-Gesetz fließen. Heißt nicht zuletzt: Jobentscheidungen. Etwa die Chefs von TV-Magazinen (interessiert Gerhard Jelinek, Edwin Möser), TV-Wissenschaft, Ö1 (Bettina Roither) und womöglich die Radiodirektion (Roither oder SP-Mann Karl Amon).
Nur einen Job wollen die wenigsten: Dominic Heinzls Chili sahen am - stets quotenschwachen - Ostersamstag nur noch 95.000. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 6.4.2010)