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Karl Merkatz und Ernst Hinterberger im Dezember bei der Vorstellung des nächsten Mundl-Filmprojekts 'Echte Wiener II. Die Deppat'n und die Gspritzt'n'
Wien - Der zum 13. Mal vergebene Axel-Corti-Preis der österreichischen Volksbildung für wertvolle Leistungen im Fernsehen geht 2010 an Ernst Hinterberger. Der 78-jährige Autor der Serien "Ein echter Wiener geht nicht unter", "Kaisermühlen-Blues" und "Trautmann" wird für sein die österreichische TV-Geschichte prägendes Lebenswerk geehrt, ergab die Jury-Sitzung am Mittwoch.
Bei den gleichzeitig zum 42. Mal vergebenen Fernsehpreisen der Erwachsenenbildung, verliehen von der ARGE Bildungshäuser, dem Büchereiverband Österreichs, dem Volkshochschulverband und dem Wirtschaftsförderungsinstitut, wurde Nikolaus Leytners bereits vielfach prämiertes Drama "Ein halbes Leben" zum besten TV-Film gekürt. Die Ehrung für den Film über ein tödliches Sexualverbrechen geht sowohl an Grimme-Preisträger Leytner als auch an die Hauptdarsteller Josef Hader, Matthias Habich und Franziska Walser.
Den Preis für die beste Dokumentation teilen sich in diesem Jahr zwei Filme, Peter Liskas "Die Ungehorsamen" über NS-Deserteure und Atanas Georgievs "Cash & Marry" rund um Scheinehen und die Hoffnung auf Aufenthaltserlaubnis.
Ernst Hinterberger hat als Spross einer Arbeiterfamilie seine Geschichten dem eigenen Leben abgeschaut. Er arbeitete als Elektro-Installateur, später in der Wiener Polizeischule, dann als Hilfsarbeiter. Um der Fabrik zu entkommen, besuchte er die Büchereischule und arbeitete jahrelang als Büchereileiter in Volksbildungshäusern. Dort begann er zu schreiben, erst Romane und Hörspiele, dann Erzählungen und Fernsehspiele. Auf dem Roman "Salz der Erde" basiert die Figur des "Mundl", mit der Hinterberger Fernsehgeschichte schrieb. Anfang der 1990er Jahre folgte der "Kaisermühlen-Blues", dessen Figur des Kriminalbeamten Trautmann ab 2000 ebenfalls eine eigene Serie bekam. Hinterberger lebt heute als Pensionist und freier Autor in Wien. Zu den zahlreichen bisherigen Auszeichnungen zählen das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1994), das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1996) sowie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2003).
Die Preisverleihung findet am 26. Mai im Kuppelsaal der Technischen Universität Wien statt. (APA)