Wien - Der Fernsehfonds Austria zieht eine positive Bilanz über das Jahr 2009: Durch die Aufstockung auf 13,5 Millionen Euro konnten letztlich um "55 Prozent mehr Fördermittel vergeben werden" als im Jahr zuvor, wie Alfred Grinschgl, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Bereich Rundfunk, am Donnerstag in einer Pressekonferenz in Wien mitteilte. Gemeinsam mit drei österreichischen TV-Produzenten sieht er dadurch eine Stärkung des Produktionsstandortes Österreich.

Die bisherigen Antragstermine für das Jahr 2010 zeichneten laut Grinschgl ein ebenso positives Bild, wurden doch etwa im ersten Durchgang 18 Projekte mit Fördermitteln von 5,9 Millionen Euro bedacht. Insgesamt werden bei den ersten beiden Antragsterminen voraussichtlich knapp Zweidrittel der für 2009 zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschüttet. Durch die somit mögliche Realisierung dieser TV-Produktionen in Österreich würde auch "ausländisches Geld nach Österreich" gebracht werden, so Grinschgl.

Produzent Kurt Stocker von DOR Film bezeichnete den 2004 gegründeten Fernsehfonds als "deutlich erfolgreicher als ursprünglich erwartet" und sieht vor allem die Kooperation mit dem deutschen Markt in "allen Bereichen verstärkt". Er betonte dabei auch die Qualität der geförderten Produktionen sowie die Bedeutung des Fonds für unabhängige Produzenten. Heinrich Mayer von Interspot Film wies auf das zurückgegangene Kapital im internationalen Fernsehmarkt hin und sieht durch die Fördertätigkeit der RTR die Möglichkeit für österreichische Projekte, "Beträchtliches aus dem eigenen Markt" aufzustellen und ausländische Investoren nach Österreich zu holen.

Der für MONA Film tätige Produzent Gerald Podgornig thematisierte den Dienstleistungsbereich, der sich in den letzten fünf Jahren etwa hinsichtlich Zulieferer für TV-Produktionen deutlich verbessert habe. Auch der in Deutschland 2009 erfolgreichste TV-Film "Annas zweite Chance" mit Christiane Hörbiger in der Hauptrolle wäre laut Podgornig ohne die Unterstützung des Fernsehfonds nicht realisierbar gewesen. (APA)