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Schweizer Soldaten bei der Militärsportveranstaltung "Swiss Raid Commando".

Foto: epa/Laurent Gillieron

 Bern - Das derzeitige Militärsystem überzeugt die Schweizer nicht mehr. Laut einer Umfrage befürworten nur 43,5 Prozent die Wehrpflicht. Nach Alternativen gefragt, schlagen fast 40 Prozent eine Berufsarmee vor. Die Abschaffung der Schweizer Armee findet nur 14,6 Prozent Befürworter.

Die Resultate, die am Donnerstag im Westschweizer Wochenmagazin "L'Hebdo" veröffentlicht wurden - zeitgleich mit dem sicherheitspolitischen Bericht des Bundesrates (Regierung) - zeigen, dass die Wehrpflicht sowohl in der Deutschschweiz (47 Prozent Befürworter) und noch stärker in der Romandie (32,3 Prozent Befürworter) unter Beschuss steht.

Nur 40 Prozent der befragten Frauen befürworten das gegenwärtige System der allgemeinen Wehrpflicht. Bei den Männern sind es 46,6 Prozent. Einzig die über 50-Jährigen unterstützen mit Mehrheit das bestehende System. Von den jüngeren Schweizerinnen und Schweizern befürworten nur 37,6 Prozent den obligatorischen Militärdienst. Nach politischer Gesinnung aufgeschlüsselt, zeigt sich, dass von Links-Gesinnten nur 27,5 Prozent die Wehrpflicht beibehalten möchten. Mitte-Wählende befürworten sie mit 48,2 Prozent und Rechts-Wählende mit 62,2 Prozent.

 "Skandalarmee"

Das Wochenmagazin bezeichnet das Schweizer Militär als "Skandalarmee". So musste Armeechef Roland Nef 2006 zurücktreten, weil er weil er seine Ex-Partnerin monatelang bedrängt haben soll. Außerdem beklagen sich Offiziere immer wieder über mangelhafte Ausrüstung, die zu mehreren Unfällen geführt hat. "L´Hebdo" berichtet, dass die F-5 "Tiger"-Jagdflugzeuge bei Schlechtwetter nicht starten können. Verteidigungsminister Ueli Maurer hat kürzlich eine Budgeterhöhung von 500 Millionen Franken (350 Millionen Euro) verlangt, damit die Armee ihre Aufgaben erfüllen könne. (red/APA/sda)