Salzburg - US-Anwälte wollen im Namen von Angehörigen einiger Opfer des Unglücks von Kaprun neue Klagen - darunter auch gegen die Republik Österreich - in den Vereinigten Staaten einbringen. Einer der Anwälte, Ed Fagan, will diese neuen Rechtsschritte in dieser Woche in Wien präsentieren. Das teilte der Advokat gegenüber der APA mit.

Begründet werden die Klagen durch angeblich neue Beweise, die auf Grund von Darstellungen der Gletscherbahnen Kaprun AG (GBK) vor einem US-Gericht vorlägen: Beweismittel seien verheimlicht, verändert oder zerstört worden, meinen die US-Anwälte. Deshalb seien neue Klagsmöglichkeiten gegen die Republik Österreich und einige ihr gehörende Gesellschaften und Organe gegeben.

Getrennte Behandlung

Bisher konkret genannt wurden neue Klagen gegen die Erbauer des Tunnels auf das Kitzsteinhorn und die Siemens AG Österreich. Außerdem wollen die Kläger, dass alle bisher in den USA eingebrachten Klagen getrennt von den jetzt neu dazu kommenden behandelt werden.

Die Juristen werden die neuen Klagen einbringen, weil man der Meinung sei, dass "empörende Versuche gemacht" worden wären, gewisse Fakten zu verschleiern, sagte Fagan. Die GBK sowie andere Firmen und "selbst die Republik Österreich" hätten bisher verhindert, dass die Rechte und Ansprüche der Opfer richtig wahrgenommen werden konnten, kritisierte der US-Anwalt. (APA)