London - Eine Nikotinsucht macht für Raucher den Aufenthalt auf Intensivstationen gefährlich. Im Vergleich zu Nichtrauchern leiden sie gehäuft an Unruhe, wie eine französische Studie zeigt. Offenbar entzugsbedingt reißen sich die Patienten oft versehentlich Infusionen, Tuben oder Katheter aus. Daher benötigen sie mehr Beruhigungsmittel oder mitunter sogar eine Fixierung am Bett, wie die Mediziner der Universitätsklinik Caen betonen.

Nikotinentzug oder Nikotinersatz

Sie hatten auf der Intensivstation des Krankenhauses das Verhalten von 44 Rauchern mit dem von 100 Nichtrauchern verglichen. Dabei waren die Tabakkonsumenten, die keinen Nikotinersatz erhielten, doppelt so häufig unruhig wie die anderen Patienten. Ob die Raucher etwa von Nikotinpflastern profitieren würden, ist derzeit fraglich. Manche Studien deuten darauf hin, dass die Nikotingabe die Mortalität steigern könnte. Aber angesichts der schweren Konsequenzen der entzugsbedingten Unruhe raten die Mediziner im Fachblatt "Critical Care", den Nutzen der Ersatztherapie gezielt zu untersuchen. (APA)