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Die Treibstoffpreise kletterten seit Februar um fast sechs Prozent.

Foto: AP/Jörg Sarbach

Wien - Die Inflationsrate ist in Österreich im März auf den höchsten Wert seit November 2008 angestiegen und betrug im Jahresabstand 2,0 Prozent, teilte die Statistik Austria am Freitag mit. Hauptpreistreiber waren die Preissteigerungen bei Treibstoffen und Heizöl, die um 20 bzw. 30 Prozent teurer wurden. Zweitwichtigster Faktor waren die Mieten, die um 4,4 Prozent zulegten.

Im Februar waren die Verbraucherpreise um (revidiert) 1,0 Prozent gestiegen, im Jänner davor waren es 1,2 Prozent gewesen. Ohne Energie wäre die März-Inflationsrate um nur 1,2 Prozent gestiegen, teilte die Statistik Austria mit. Gegenüber Februar 2010 stiegen die Preise um 1,1 Prozent an. Die Warengruppe, die sich im Monatsabstand am meisten verteuerte, waren wegen des Auslaufens des Winterschlussverkaufs Bekleidung und Schuhe um 8,8 Prozent.

Der für die Euro-Zone errechnete Harmonisierte Preisindex (HVPI) für Österreich legte im März im Jahresabstand um 1,8 Prozent zu (Februar: 0,9 Prozent). Der Pensionisten-Preisindex (PIPH) stieg im März um 2,1 Prozent (Februar 1,2 Prozent revidiert).

Mieten im Jahresabstand 4,4 Prozent höher

Die Ausgaben für den Verkehr haben sich in Österreich wegen der hohen Treibstoffpreise im März im Jahresabstand um 5,3 Prozent verteuert und waren damit jene Preisgruppe, die am stärksten stieg. Auslöser waren die Treibstoffpreise - die Autopreise selbst lagen laut Statistik Austria sogar um etwa 1 Prozent unter dem Vorjahresmonat, die Pkw-Reparaturen verteuerten sich um 3 Prozent.

Auch gegenüber dem Vormonat haben sich die Treibstoffe deutlich verteuert. Für Diesel musste im Monatsabstand um 6 Prozent, für Superbenzin um 5,9 Prozent mehr ausgegeben werden, so die Statistik Austria.

Die Ausgaben für die statistische Gruppe "Wohnen, Wasser und Energie" stiegen im Jahresabstand um 2,5 Prozent an, hauptsächlich wegen der Wohnungsmieten (+4,4 Prozent; +0,2 Prozent gegenüber Februar 2010). Die Ausgaben für Haushaltsenergie legten über 12 Monate überdurchschnittlich, nämlich um 3,2 Prozent zu - obwohl der Gaspreis in diesem Zeitraum um 8,3 Prozent fiel (nur "Arbeitspreis"). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich im Jahresabstand um 2,3 Prozent.

In der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" wurden die Versicherungen im Jahresabstand um 2,4 Prozent teurer, Uhren und Schmuck verteuerten sich zwar um 13 Prozent, machen sich aber im gesamten Warenkorb nur wenig bemerkbar.

Mobilfunk-Grundentgelte schnellen hoch

Preisdämpfend wirkten sich wieder die Telekomausgaben aus. Während die Preise für Handys und Mobilfunk-Grundentgelte um 55 Prozent in die Höhe schnellten, wurden die Gesprächsentgelte um gut 38 Prozent billiger. Unter dem Strich stiegen die Preise für die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" mit 1,4 Prozent unterdurchschnittlich.

Preisdämpfend, aber nicht mehr so stark wie in den Vormonaten, wirkten im März die Ausgaben für Erziehung und Unterricht. Diese verbilligten sich gegenüber März 2009 um 5,3 Prozent. Im Februar hatten sich diese Ausgaben wegen zweier Sonderfaktoren noch um 15,9 Prozent reduziert. Im März 2010 machte sich die Abschaffung der Studiengebühren 2009 nicht mehr bemerkbar, sehr wohl aber noch die Einführung des Gratiskindergartens (-41 Prozent).

Saftige Erhöhungen setzte es zuletzt dagegen bei den Airlines. Gegenüber dem Vormonat Februar wurden die Flugtickets auf Linienflügen um massive 8,3 Prozent teurer, die Preise für Städteflüge schnellten in Monatsfrist um 18,9 Prozent in die Höhe. Flugpauschalreisen verteuerten sich seit Februar "nur" um 3,9 Prozent. (APA)