München - Der Flugverkehr über Europa ist durch die riesige Aschewolke infolge des Vulkanausbruchs auf Island weitgehend zum Erliegen gekommen. Es folgen einige Fakten zu Ausbrüchen. Sie gehen zurück auf Erkenntnisse der Forschungsabteilung des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück.

Aktive Vulkane

Weltweit gelten rund 550 Vulkane als aktiv. Jedes Jahr brechen 50 bis 65 davon aus.

Gefahren

Mit Ausnahme sehr seltener großer Meteoritenabstürze gibt es keine anderen Naturereignisse, die so weite Gebiete mit vergleichbarer Intensität und Plötzlichkeit verwüsten können wie Vulkanausbrüche. Direkte Folgen sind Lava- und Schlammströme, Glutwolken und Ascheeruptionen. Zudem sind nach Ausbrüchen oft der Luft- und Schiffsverkehr beeinträchtigt. Ernteausfälle sind eine weitere Folge.

Schäden

Nennenswerte Schäden verursachte unter anderem 1991 - nach 611-jähriger Ruhezeit - die Eruption des Pinatubo auf den Philippinen und des Tavarvur 1993 in Papua-Neuguinea. Die versicherten Schäden lagen jeweils bei mehreren zehn Millionen Dollar. Der Ätna-Ascheregen 2002 sorgte für ökonomische Verluste von 800 Millionen Euro.

Gefährdete Städte

In der Nähe von Vulkanen leben weltweit 500 Millionen Menschen, die meisten in Großstädten wie dem neuseeländischen Auckland. In Japan sind Tokio, Kyoto und Yokohama betroffen. Allein 20 Millionen Menschen machen jedes Jahr in der Nähe des Fujiyamas Urlaub. Bei der letzten Eruption 1707 regnete es zwei Wochen lang Asche auf die 100 Kilometer entfernte Metropole Tokio. In Italien ist durch den Vesuv Neapel gefährdet und durch den Ätna - Europas größten Vulkan - Sizilien.

Klimatische Auswirkungen

Große Vulkanausbrüche wirken sich nicht nur regional aus, sondern beeinflussen das globale Klima. So nehmen die Temperaturen ab. Denn nach einem Ausbruch entstehen sogenannte Aerosolschichten, die einen Teil der Sonnenstrahlung zurück ins All reflektieren. 1992 - ein Jahr nach dem Ausbruch des Pinatubo - fiel die Temperatur weltweit im Schnitt um ein halbes Grad Celsius. (APA)