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Der gestürzte Präsident Bakijew hat den Weg für einen Neuanfang freigemacht.

Foto: EPA/MAXIM SHIPENKOV

Bischkek/Moskau - Zwei Tage nach seiner Flucht nach Kasachstan ist der gestürzte kirgisische Präsident Kurmanbek Bakijew Medienangaben zufolge nach Weißrussland weitergeflogen. Der nach einem blutigen Volksaufstand entmachtete Bakijew habe am Samstagmorgen in der kasachischen Stadt Taras ein Flugzeug in Richtung Minsk bestiegen. Das meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf das Umfeld des 60-Jährigen. Der autoritär regierende Präsident von Weißrussland, Alexander Lukaschenko, hatte Bakijew Exil angeboten. Bakijew war am Donnerstag ins benachbarte Kasachstan ausgereist und hatte von dort aus seinen Rücktritt erklärt.

Seitdem stabilisiert sich die Lage in der zentralasiatischen Republik Kirgistan, in der eine Übergangsregierung die Amtsgeschäfte übernommen hat. Vor gut einer Woche war Bakijew mit einem Volksaufstand, bei dem mindestens 84 Menschen starben, gestürzt worden. Die neue Führung in der Hauptstadt Bischkek hat gegen Familienmitglieder Bakijews Haftbefehle unter anderem wegen Mordes erlassen. Bakijews Bruder Schanysch soll Scharfschützen befohlen haben, Demonstranten mit gezielten Kopfschüssen zu töten. Die Angehörigen Bakijews sind auf der Flucht. (APA)