"Dr. House" soll am 17. Mai als erstes Primetime-TV-Serienstück, das allein mit einer Spiegelreflexkamera gefilmt wurde, in den USA gesendet werden

Foto: Fox

Wenn ein Bild mehr als tausend Worte sagt, dann spricht die letzte Folge der aktuellen Staffel der US-TV-Serie Dr. House wahre Bände: Die Verschmelzung von Foto und Video zur "Fodeografie" ist vollzogen. Am 17. Mai soll sie als erstes Primetime-TV-Serienstück, das allein mit einer Spiegelreflexkamera gefilmt wurde, in den USA gesendet werden. Bei der Kamera handelt es sich um Canon 5D Mark II, hat Regisseur Greg Yaitanes ausgetwittert. "Verblüffend", kürzelte er über die Bildqualität.

Billiger als Kinofilm-Kameras

Yaitanes Gefühlsausbruch fasst die Erfahrung vieler Werbefilmer und TV-Kameramänner zusammen, die in den letzten Monaten die neue Gattung der Wechselobjektivkameras mit Filmfunktion als Arbeitsgerät entdeckt haben. Die Oberklasse der ehemaligen Kleinbildfotografie liefert dank ihrer großen Bildsensoren und breiten Auswahl an Wechselobjektiven Bilder wie Kinofilm-Kameras, allerdings für einen Bruchteil des Geldes. Außerdem erlauben sie das Filmen in Situationen, in denen Filmen verboten ist, da die Fodeos (noch) nicht als Filmkamera erkannt werden.

Noch einige Macken

Noch gibt es Macken, wenigstens bei den Spiegelreflex-Fodeoapparaten: Bei ihnen muss der Fokus von Hand gezogen werden, weil die bisherigen Objektive und Systeme keinen Autofokus haben. Aber bei der von vornherein als "Fodeoapparaten" entwickelten neuen Gattung der Wechselobjektivkameras ohne Spiegelsystem (Panasonic Lumix G-Serie, Pen-Modelle von Olympus und seit Jänner Samsungs NX10) funktioniert dies bereits. Sie werden daher gerne auch von Videoprofis verwendet. (Martin Kölling aus Tokio/ DER STANDARD Printausgabe, 20. April 2010)