Ein 46-jähriger Wiener ist am Mittwoch im Straflandesgericht wegen Verhetzung zu neun Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Er hatte im August 2009 auf der Website der "Kronenzeitung" ein antisemitisches Posting hinterlassen, in dem es unter anderem hieß, "die Juden" gehörten "wie 1938 vergast" bzw. "in Buchenwald und Dachau an die Wand gestellt".

"Wenn diese Diktion einmal so salonfähig wird, dass man sie im Internet veröffentlichen kann, dann gute Nacht", stellte Richterin Martina Krainz fest. Der Staatsanwalt hatte verlangt, "mit der vollen Härte des Gesetzes vorzugehen". Mit der verhängten Strafe war er bei einem Strafrahmen von bis zu zwei Jahren einverstanden. Das Urteil ist rechtskräftig.

Der Angeklagte bekannte sich schuldig und behauptete, er habe "das nicht absichtlich geschrieben". Er habe damals beim Online-Pokern verloren und sich maßlos geärgert: "A paar Bier hab' i halt a trunken." Da habe sich "das Weitere so ergeben".

"krone.at wird Leserkommentare in Zukunft weiterhin im Live-Betrieb warten, d. h. Postings sofort freischalten und jene, die gegen die Regeln (gesetzliche Vorschriften und "Netiquette") verstoßen, umgehend entfernen.", heißt es in einem Statement seitens krone.at. (APA/red)