Straßburg/Wien - Der Europaabgeordnete Hans-Peter Martin hat eine Entschuldigung für seinen angeblichen Hitler-Gruß gegenüber freiheitlichen EU-Parlamentariern abgelehnt (derStandard.at berichtete) und stattdessen FPÖ-Chef Strache als "Nazi" bezeichnet. "H. C. Strache ist für mich ein Nazi", betonte Martin am Mittwoch in einer Ausendung.

"H.C.Strache hat nunmehr schon die Chuzpe, eine Entschuldigung von denen zu verlangen, die aufzeigen, welch Geistes Kind so manche FPÖ-Mandatare sind. Dabei gilt, was schon der führende EU-Abgeordnete und vermutlich nächste Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, über H.C. Strache sagte: 'Dieser Mann ist für mich ein Nazi.'", erklärte Martin. Der sozialdemokratische Fraktionschef Schulz hatte vergangenen Juni vor den Europawahlen außerdem in einem Interview erklärt, der FPÖ-Wahlkampf spreche "die Sprache des Dritten Reichs".

Strache sei "eine Schande für Österreich". Anders als von Strache behauptet, habe er, Martin, nie gesagt, dass in Österreich der Rechtsextremismus dominiere, unterstrich der EU-Abgeordnete. In seiner Rede am Montag im EU-Parlament habe er festgehalten, "dass wir es in Österreich 'nicht nur mit einer rechtsradikalen Partei zu tun haben, die schon Vertreter im EU-Parlament hat, sondern bald mit zweien'". Die "Liste Martin" warne "vor jeder Stimme für Barbara Rosenkranz von in die Irre geleiteten FPÖ-Wählern", ergänzte Martins Kollege Martin Ehrenhauser in Hinblick auf die freiheitliche Kandidatin bei der Bundespräsidentenwahl. (APA)