Brüssel - Das Defizit im Durchschnitt aller 27 EU-Staaten ist 2009 gegenüber dem Jahr davor um 2,3 auf 6,8 Prozent angestiegen. In der Eurozone gab es eine Erhöhung um 2,0 auf 6,3 Prozent. Das höchste Defizit im Vorjahr wurde nach den von Eurostat veröffentlichten Prognosen für Irland mit 14,3 Prozent vorausgesagt. Das ist noch höher als für Griechenland, das gegenüber früheren Einschätzungen von 12,7 nunmehr aber auf 13,6 Prozent kommt. Österreich weist eine Neuverschuldung von 3,4 Prozent auf, das ist im EU-Vergleich der 21. Platz.
Das vergangene Jahr hat für alle EU-Staaten ein Defizit gebracht. Es gibt keine Überschüsse.
Der Schuldenstand in der EU ist von 61,1 Prozent des BIP 2008 auf 73,6 Prozent 2009 gestiegen und in der Eurozone hat sich der Schuldenstand in diesem Zeitraum von 69,4 auf 78,7 Prozent erhöht.
Schuldenländer
Nach Irland und Griechenland weist Großbritannien mit 11,5 Prozent das dritthöchste Budgetdefizit auf, Spanien kommt auf 11,2 Prozent. Die niedrigsten öffentlichen Defizite weisen Schweden mit lediglich 0,5 Prozent, Luxemburg (0,7) und Estland (1,7) auf. Insgesamt verzeichneten 25 der 27 EU-Länder 2009 eine Verschlechterung ihres Finanzierungssaldos im Verhältnis zum BIP, nur Estland und Malta konnten sich verbessern.
Die niedrigsten Verschuldungsquoten wiesen im Vorjahr demnach Estland (7,2 Prozent des BIP), Luxemburg (14,5 Prozent) und Bulgarien (14,8 Prozent) auf. Die höchsten wurden von Italien (115,8 Prozent), Griechenland (115,1 Prozent), Belgien (96,7 Prozent) und Ungarn (78,3 Prozent) verzeichnet. Österreich war mit 66,5 Prozent Verschuldungsquote unter jenen zwölf EU-Ländern, die über dem Maastricht-Kriterium von 60 Prozent lagen. (APA)