"Aufschneider" Prof. Dr. Fuhrmann (Josef Hader).

Foto: ORF/Superfilm/Ingo Pertramer

Letzten Sonntag, 18. 4., die "ZiB" um 9 Uhr aufgedreht - was gibt es Neues von Aschenwolke und Flugverkehr? Nix. Keine "ZiB". Stattdessen Bilder von der Nase eines Rennautos und Motorengeheul. Nachrichtensendung wegen Grand Prix in China gestrichen.

Ein großes Dienstleistungsunternehmen ist in wirklichen Schwierigkeiten, wenn das Handwerkliche nicht mehr stimmt, wenn man sich nicht mehr verlassen kann. Wenn bei den ÖBB die Verspätungen nicht einmal mehr angesagt werden; wenn bei der Post der Briefträger gleich den gelben Verständigungszettel in den Briefkasten wirft, statt sich an die Wohnungstür zu bemühen; und wenn der ORF nicht einmal die richtigen Programmzeiten angeben kann.

Dass wegen der Fasslrutsch-Meisterschaften in St. Eichkatz am Walde gute Serien quer durch den Programmtag geschoben werden (so, dass sich das Publikum ja nicht gewöhnen kann), ist man schon gewohnt. Und dass der teuer eingekaufte Dominic Heinzl offensichtlich am falschen Programmplatz steht, sickert wohl langsam ins Bewusstsein.

Wirklich haarig wird es aber, wenn der ORF ein absolutes Highlight wie Hader/Schalkos "Aufschneider" verschiebt (nach vorn), sodass die Programm-Magazine falsche Daten haben. Und was war so wichtig, dass verschoben werden musste? Das Bundesligaspiel Salzburg - Ried (!).

Wenn das Handwerk nicht mehr beherrscht wird ... (DER STANDARD, Printausgabe, 23.4.2010)