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Symbolbild für den "Apothekerfrosch"

Foto: APA

Wien - Inspiriert von der "Mutter der Pille", Carl Djerassi, präsentiert die Wiener Produzentengalerie "Schleifmühlgasse 12-14" mit "Maria und der vergessene Frosch" eine von Maria Grün, Eva Grün und Michael Koch kreierte Rauminstallation, die sich von 28. April bis 15. Mai mit den Themen Geburt, Verhütung und Antibabypille auseinandersetzt.

Der sogenannte Froschtest war (vor allem in Afrika) bis in die 1960er Jahre eine populäre Methode, eine Schwangerschaft frühzeitig zu erkennen. Dabei wurde entweder der Urin oder das Blut einer Frau einem afrikanischen Krallenfrosch, auch Apothekerfrosch genannt, injiziert. War die Frau schwanger, setzte der weibliche Frosch binnen 24 Stunden Laich ab, der männliche schied Samenflüssigkeit aus. Später wurde dieser skurril anmutende Bio-Test von immunologischen Schwangerschaftstests abgelöst.

Gips-Frösche zu kaufen

Zentraler Bestandteil der Installation sind die rund 50 von Eva und Maria Grün angefertigten Gips-Frösche, die man auch erwerben kann. Der als Minimalist bekannte Künstler Michael Koch bediente sich alter Wiener Wirtshaustafeln, die der Kuratorin Denise Parizek zufolge wegen der "Kombination aus monochromer Farbgestaltung und realistischen Zeichnungen einen wahnsinnigen Reiz ausmachen". Die Tafeln sind mit Phrasen wie "Die Strahlen des Heiligen Geistes" oder "Der Strahlenkranz der Maria" beschriftet - eine Anspielung und Auseinandersetzung mit dem christlichen Topos der unbefleckten Empfängnis.

Die Schau sei keineswegs "wertend" sondern solle lediglich "mit verschiedenen Modellen und Perspektiven die Leute zum Nachdenken anregen", so Parizek. Ein interessantes Detail am Rande: "Genauso zuverlässig wie der Froschtest", lautete der Slogan des ersten synthetischen Schwangerschaftstests.

Im Rahmen der Ausstellung wird Carl Djerassi am 5. Mai einen Vortrag zum Thema "Sexus, Gesellschaft, Macht" halten. (APA)