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"Marmite"-Brotaufstrich ist nicht jedermanns Sache.

Foto: AP/Matt Dunham

Braun versus braun, das ist Brutalität. Industriegigant Unilever, auf den britischen Inseln vor allem für den dunkelbraunen Bierhefe-"Aufstrich" Marmite bekannt,  setzt der Rechtsaußenpartei BNP nun gehörig zu. Der Konzern verklagt die Partei wegen eines Werbespots, in dem ein Tiegel des typisch angelsächsischen Brotbelags zu sehen ist. "Damit wollen wir absolut klarstellen, dass wir der BNP keine Erlaubnis gegeben haben unser Produkt abzubilden", ließ ein Unilever-Sprecher ausrichten.

Bei der BNP, die wegen notorisch rassistischer Rhetorik in die Kritik geraten ist, sieht man sich als Opfer der Unilever-Marketingabteilung. Die hat sich vor den britischen Unterhauswahlen am 6. Mai nämlich ganz auf den Wahlkampf eingeschossen. Weil Marmite selbst für britische Gaumen eher ungewöhnlich schmeckt und stark polarisiert, hat sich der Konzern für eine "Hate" gegen "Love"-Kampagne entschieden.

Der Chef der fiktiven "Hass-Partei" wirkt im Werbespot wie eine eins-zu-eins-Kopie von BNP-Führer Nick Griffin, sogar dessen Schreibtisch und die Tapete im Hintergrund wurden von Unilever nachgestellt (im Video ab 1:40). "Wir geben die Marmite-Werbung erst weg, wenn sie (Unilever, Anm.) aufhören, unsere Wahlwerbespots zu verunglimpfen", gibt sich BNP-Sprecher John Walker kämpferisch. (red)