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"PowerPoint macht uns dumm", kritisiert auch General James Mattis vom Marine Corps

Foto: AP Photo/Manuel Balce Ceneta

General Stanley McChrystal, Chef der in Afghanistan stationierten US- und NATO-Truppen ist in Kreisen der US-amerikanischen Landesverteidigung nicht der einzige, der Kritik an Microsofts Präsentationssoftware PowerPoint übt. Das Problem stelle für ihn die "Einfachheit" des Programms dar, berichtet die New York Times.

Gängige Praxis

"Sobald wir diese Folie verstehen, haben wir den Krieg gewonnen", scherzt der US-General im Rahmen einer PowerPoint-Präsentation vor US-Sicherheitskräften. Unter den Zuhörern bricht Gelächter aus, doch ist die Angelegenheit eigentlich gar nicht amüsant.

"PowerPoint macht uns dumm", kritisiert auch General James Mattis vom Marine Corps. Jener General, der sich für die erfolgreiche Sicherung von Tal Afar im Norden Iraks im Jahr 2005 verantwortlich zeichnet, sieht Microsofts Anwendung für die Aufbereitung von Präsentationen gar als Gefahr. Grund dafür sei die Einfachheit Dinge auf einer Folie darzustellen, ohne dass die Zuhörer und Betrachter diese überhaupt richtig verstehen. Dennoch kommt es tagtäglich zum militärischen Einsatz von PowerPoint. Auch US-Verteidigungsminister Robert Gates liest jeden Abend ausgedruckte PowerPoint-Folien, um in morgendlichen Meetings näher darauf eingehen zu können.

Sicherheitsbedenken

Der Großteil der verantwortlichen Sicherheitsexperten ist sich einig, dass das Programm zu unvollständiger Informationsaufbereitung und mangelndem Verständnis führt. So geschehen bei General Tommy Franks im Zuge des Irak-Einmarschs im Jahr 2003. Damals bat der Truppenverantwortliche des US-Verbündeten Franks um eine detaillierte Aufstellung der Vorgehensweise im Rahmen der Invasion, dieser weigerte sich jedoch und legte ihm eine unpräzise PowerPoint-Präsentation vor, die zuvor schon der damalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zu sehen bekam. (red)