Paris - Frankreich gibt Neuseeland 16 mumifizierte Köpfe von Maoris zurück, die bisher in Museen ausgestellt waren. Die Nationalversammlung billigte am Dienstag abschließend ein entsprechendes Gesetz. "Frankreich stellt damit die Dimension der Menschenwürde dieser Artefakte in Rechnung, die allzu lange als Kuriositäten betrachtet wurden", erklärte das Kulturministerium. Paris entspreche so "der Erwartung der Maoris, eines in Neuseeland lebenden Volkes, dessen Traditionen fortleben".

Vor einigen Jahren hatte Paris bereits die sterblichen Überreste der "Hottentotten-Venus", der 1816 gestorbenen Schwarzen Saartjie Baartman, an Südafrika zurückgegeben. 2007 hatte die Stadt Rouen beschlossen, einen Maori-Kopf an Neuseeland zurückzugeben, und damit Schwung in die Maori-Debatte gebracht.

Hintergrund

Die Maori hatten traditionell die tätowierten Köpfe ihrer Krieger aufbewahrt. Sie glaubten, dass deren Geist so erhalten bleibe. Im 19. Jahrhundert wurden die Köpfe ein beliebtes Reiseandenken. Neuseeland hatte 1992 alle Museen der Welt aufgefordert, Überreste von Maori herauszugeben. Von knapp fünfhundert mumifizierten Maori-Köpfen, die in aller Welt verteilt waren, kamen bisher etwa dreihundert zurück. (APA)