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Die Polizei löste die Blockade gewaltsam auf.

Foto: APA/Neubauer

Wien - Ein überraschender Abschiebungsversuch hat Donnerstagabend  zu einer Blockade am Hernalser Gürtel geführt. Etwa 250 DemonstrantInnen umkreisten nach Angaben von AugenzeugInnen ein Fahrzeug, mit dem ein Flüchtling vom Schubhaft-Zentrum Hernals weggebracht werden sollte.

Bei den Verhafteten handelt es sich um Mitglieder der Migranten-Fußballmannschaft "Sans Papiers", die am Donnerstag bei einer Polizeirazzia beim Training auf der Marswiese überraschend festgenommen und in das Schubhaftzentrum gebracht wurden.

Zwei der Fußballer befinden sich mittlerweile wieder im Schubhaft-Zentrum am Hernalser Gürtel, wie derStandard.at in Erfahrung brachte. Dem Rechtsberater eines der beiden Schubhäftlinge ist nach eigenen Angaben der Zutritt verweigert worden.

DemonstrantInnen weggeschleift

Die Polizei löste die Blockade nach 21 Uhr auf. Mehrere DemonstrantInnen wurden von der Exekutive über die Straße weggeschleift, einige davon wurden auch festgenommen. Gut ein Dutzend DemonstrantInnen blockierte den Polizeibus direkt und wurde von der Polizei weggeschleppt, um die Spur frei zu bekommen.

"Die Polizei ging äußerst aggressiv gegen die DemonstrantInnen vor", so die ÖH Uni Wien in einer Aussendung.

Laut Beteiligten errichtete die Polizei gegen 23 Uhr Straßensperren an der Rossauer Lände, wo sich immer noch an die 200 DemonstrantInnen befanden.

42 Festnahmen

Im Laufe der Nacht wurden dann genauere Zahlen bekannt: 42 Personen wurden vorläufig festgenommen. Die Festnahmen erfolgten nach Angaben der Bundespolizeidirektion Wien wegen straf- und verwaltungsrechtlicher Delikte. Der Großteil der Festgenommenen wurden noch am Abend wieder auf freien Fuß gesetzt, drei weitere wurden in den frühen Morgenstunden freigelassen.

Drei Beamte der Sondereinheit WEGA wurden nach Angaben der Bundespolizeidirektion verletzt. Zwei Nigerianer bleiben in Schubhaft. (red/APA)