Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei hohem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX rutschte 107,69 Punkte oder 4,04 Prozent auf 2.558,89 Einheiten ab. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 121 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.680 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -2,02 Prozent, DAX/Frankfurt -2,59 Prozent, FTSE/London -2,56 Prozent und CAC-40/Paris -3,63 Prozent.
In einem einheitlich sehr schwachen internationalen Umfeld verlor auch der ATX deutlich an Terrain. Vor allem Gerüchte, wonach die finanziellen Hilfspakete für Griechenland möglicherweise nicht ausreichend sein könnte, wurden von Marktteilnehmern zur Begründung für die Abschläge angeführt. "Die Verunsicherung hält weiter an", kommentierte ein Händler. Auch die Angst, dass sich die Schuldenkrise in Europa ausweiten könnte, drückte auf die Kurse, hieß es.
Die Abschläge in Wien erfolgten auf sehr breiter Front und zogen sich quer durch die Branchen. Finanztitel mussten europaweit Federn lassen. In dem schwachen Branchenumfeld büßten Raiffeisen International um 5,18 Prozent auf 35,16 Euro ein. Die Aktien der Erste Group verloren 5,85 Prozent und schlossen bei 31,88 Euro.
Unter den weiteren Indexschwergewichten mussten voestalpine einen Abschlag von 5,05 Prozent auf 26,69 Euro verbuchen. Telekom Austria gaben um 2,97 Prozent auf 9,80 Euro nach. OMV fielen um 2,40 Prozent auf 26,79 Euro. Die Rohölnotierungen kamen deutlich zurück. Der heimische Konzern hatte heute einen Gasfund in Pakistan vermelden können.
Zu den größten Verlierern zählten Immofinanz mit einem Kursrutsch um 8,62 Prozent auf 2,97 Euro. UNIQA sackten um 6,86 Prozent auf 13,99 Euro ab. Flughafen Wien schlossen am Tag des Dividendenabschlags um 6,61 Prozent tiefer bei 40,15 Euro.
Wienerberger sanken nach Ergebnisvorlage um 4,10 Prozent auf 13,55 Euro. Der Baustoffkonzern hat im ersten Quartal Umsatzeinbußen hinnehmen müssen und die Verluste ausgeweitet. Für das Gesamtjahr 2010 erwartet die Unternehmensleitung aufgrund von Kosteneinsparungen und niedrigeren Energiekosten jedoch deutliche Ergebnissteigerungen. (APA)
Die zehn größten Kursgewinner von Dienstag
1. SCHLUMBERGER AG ST +12,76 Prozent
2. WIENER PRIVATBANK SE +5,10 Prozent
3. CENTURY CASINOS INC +1,55 Prozent
4. SCHOELLER-BLECKMANN AG +0,60 Prozent
5. TEAK HOLZ INT. AG +0,58 Prozent
6. BWT AG +0,22 Prozent
7. CA IMMO INTERNATIONAL AG +0,15 Prozent
8. VOLKSBANK VORARLBERG PS +0,14 Prozent
Die zehn größten Kursverlierer von heute
1. S&T SYSTEM INT.&TECH. DISTR.AG -11,61 Prozent
2. IMMOFINANZ AG -8,62 Prozent
3. A-TEC INDUSTRIES AG -8,00 Prozent
4. KAPSCH TRAFFICCOM AG -7,34 Prozent
5. UNIQA VERSICHERUNGEN AG -6,86 Prozent
6. FLUGHAFEN WIEN AG -6,61 Prozent
7. ZUMTOBEL AG -6,00 Prozent
8. MAYR-MELNHOF KARTON AG -5,85 Prozent
9. ERSTE GROUP BANK AG -5,85 Prozent
10. RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG -5,18 Prozent