Belgrad - Der russische NATO-Botschafter Dmitri Rogossin hat den Kosovo als eine "Banditenschöpfung" bezeichnet. "Eine solche Banditenschöpfung kann nicht existieren. Serbien wird sein Recht zurückerobern", meinte Rogossin bei einem Treffen in Belgrad anlässlich des 65. Jahrestages des Sieges über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Das Treffen, dem auch der serbische Vizepremier Bozidar Djelic beiwohnte, wurde im russischen Kulturinstitut Russisches Heim abgehalten.

Die Anerkennung der Unabhängigkeit eines Volkes auf dem Gebiet eines Staates sei nur dann möglich, wenn dieses Volk dem Völkermord systematisch ausgesetzt werde, präzisierte der russische Diplomat laut heutigen Belgrader Medienberichten. Er spielte damit auf die abtrünnigen georgischen Regionen Südossetien und Abchasien an, deren Selbstständigkeit Moskau nach dem Kaukasus-Krieg im August 2008 anerkannt hat.

Serbien lehnt die vor zwei Jahren ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo ab und hat dafür in den vergangenen Jahren immer wieder auch eine starke Unterstützung Russlands erhalten. Das jüngste Land Europas wurde bisher von 66 Staaten, darunter den USA und 22 EU-Mitgliedländern, anerkannt. Der Internationale Gerichtshof (IGH) arbeitet derzeit im Auftrag der UNO-Generalversammlung an einem Rechtsgutachten zur Unabhängigkeit des Kosovo. Dieses Gutachten soll klären, ob die einseitige Ausrufung der Unabhängigkeit im Einklang mit dem Völkerrecht war. (APA)