Rom - Die größte Privatkundenbank in Italien, Intesa Sanpaolo, bringt am 24. Juni seine Vermögensverwaltungssparte Fideuram an die Börse. Eine internationale Road Show ist geplant, berichtete das italienische Wirtschaftsmagazin "Il Mondo". Notiert wird ein Anteil zwischen 51 und 60 Prozent. Der Börsengang, der größte dieses Jahres, soll Intesa im Zuge der Finanzkrise helfen, ihr Kernkapital zu stärken. Fideuram ist ein Vermögensverwalter, dessen Wert auf 2,5 Mrd. Euro bis 3,8 Mrd. Euro geschätzt wird.

Fideuram war im Herbst 2006 vom Handel in Mailand gestrichen worden. Damals war Fideuram von der Gruppe Eurizon vollständig übernommen worden. Eurizons Mutter Sanpaolo-IMI, die 2007 in Intesa Sanpaolo aufging, wollte statt Fideuram lieber Eurizon an die Börse bringen. Der neu entstandene Bankenriese Intesa Sanpaolo verwarf diese Pläne allerdings wieder und entschied sich im Sommer 2007 für eine Rückkehr von Fideuram an die Börse. Wegen der Krise konnte das Projekt nicht umgesetzt werden.

Zur Verstärkung der Kapitaldecke, ohne Staatshilfe zu beanspruchen, ist Intesa zum Verkauf von Aktiva gezwungen. Intesa Sanpaolo hatte im vergangenen Jahr wie UniCredit Interesse an 4 Mrd. Euro Staatshilfen angemeldet. Doch nun will sich die Bank eher von nicht-strategischen Geschäftszweigen im Wert von 10 Mrd. Euro trennen, um die Kapitaldecke zu stärken, als die vom Staat zur Verfügung gestellten "Tremonti-Bonds" zu beanspruchen. Dabei handelt es sich um Anleihen der Banken, die der Staat zeichnet und die zu einem späteren Zeitpunkt auf Wunsch der Geldhäuser in Aktien umgewandelt werden können und daher als Eigenkapital zählen. Mit bis zu 8,5 Prozent sind diese Anleihen jedoch recht teuer und zudem an eine höhere Kreditvergabe gebunden. (APA)