Wien - Bei der staatlichen Autobahngesellschaft Asfinag gibt es ein Sesselrücken an der Aufsichtsratsspitze, bestätigte die Asfinag am späten Montagnachmittag einen entsprechenden Bericht der "Presse" (Dienstag-Ausgabe). Der Linzer Rechtsanwalt Eduard Saxinger, seit Sommer 2007 an der Spitze des Gremiums, wird sein Mandat per Ende Mai zurücklegen. Sein Mandat als Aufsichtsratschef der ÖBB-Infrastruktur AG stellt er Ende des Monats ebenfalls zur Verfügung. Zum Stand der Nachfolgersuche wollte sich die Asfinag nicht äußern.

Saxinger zieht sich nach Eigenangaben aus allen öffentlichen Ämtern zurück und ist dann "nur noch Pensionist". Ganz in den Ruhestand geht er aber nicht, er wird in der Pension Geschichte studieren, sagte Saxinger Montagabend zur APA. Sein Entschluss sei gefallen, da er gerade eine Hüftoperation hinter sich habe und er im Sommer 63 Jahre alt werde, wo es nun an der Zeit sei, etwas leiser zu treten.

Offen ist noch, wer Saxinger nachfolgen soll. Er gilt als ÖVP-nahe, nach österreichischer Farbenlehre müsste wieder ein ÖVP-Vertreter den Posten übernehmen. Allerdings hat es bei den Personalbesetzungen im staatsnahen Bereich zuletzt wenig Übereinstimmung innerhalb der Regierung gegeben. Schon im vergangenen Sommer war Saxinger als stellvertretender Aufsichtsratspräsident der ÖBB Holding zurückgetreten. Die ÖVP wollte daraufhin den früheren Staatssekretär im Verkehrsministerium, Helmut Kukacka, in den ÖBB-Aufsichtsrat hieven. Doch die SPÖ legte sich nach heftigen Protesten der Eisenbahnergewerkschaft quer. Kukacka und die Personalvertreter hatten sich im Zuge der ÖBB-Reform kräftig in die Haare gekriegt.

Infrastrukturministerin Doris Bures (S) hatte dann im Jänner dieses Jahres für einen politischen Paukenschlag gesorgt: Als ÖBB-Eigentümervertreterin bestellte sie kurzerhand Paul Blumenthal zum Aufsichtsratsvize. Blumenthal war zuvor Chef des Personenverkehrs der Schweizerischen Bundesbahnen - aber ohne Parteinähe. (APA)