Die Erzdiözese Salzburg stellt die Ombudsstelle für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche neu auf: Die Lebens- und Sozialberaterin Karin Roth übernimmt die inhaltliche Leitung der Einrichtung. Auch könne eine pastorale Begleitung in Anspruch genommen werden, sollten Betroffene mit einem Priester sprechen wollen, teilte die Erzdiözese am Dienstag mit. Organisatorischer Leiter der Ombudsstelle bleibt Prälat Johann Reißmeier.

Roth beschäftige sich bereits seit vielen Jahren mit dem Thema Missbrauch. Als "wichtigen Schritt in Richtung Enttabuisierung" sieht Roth die laufende Diskussion über Missbrauch in der Kirche. Die Lebensberaterin beschrieb ihre Aufgabe so: "Ich stehe den Betroffenen zur Seite. Ich nehme mir Zeit und höre mir die Geschichten an." Die Gespräche würden "auf neutralem Boden" geführt und Betroffene im Bedarfsfall auch weiterverwiesen, z.B. an Psychologen und Therapeuten. Auch mit Juristen arbeiten die Verantwortlichen in der Ombudsstelle zusammen, so Roth. Reißmeier erklärte, die Einrichtung betrachte sowohl die zivilrechtlichen als auch die kirchenrechtlichen Aspekte jedes Falles. (APA)