Kairo - In Abusir am Mariout-See, etwa 50 Kilometer südwestlich der Hafenstadt Alexandria, graben Archäologen in der Hoffnung auf einen ganz besonderen Fund: Auf dem Gelände der antiken Stadt Taposiris Magna befindet sich eine etwa 90 Meter lange Osiris geweihte Tempelanlage - und möglicherweise auch das Doppelgrab von Kleopatra und Marcus Antonius, die im Jahr 30 vor unserer Zeitrechnung in Alexandria Selbstmord begingen. Bislang war die Suche allerdings vergeblich.

Laut einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Altertümerverwaltung in Kairo wollen die Archäologen aus Ägypten und der Dominikanischen Republik ihre Suche nach dem Grab der letzten Königin Ägyptens aber noch lange nicht einstellen - immerhin werden laufend andere Relikte ans Licht gebracht. Der aktuellste Fund ist eine kopflose Königsstatue aus schwarzem Granit. Der Leiter der Altertümerverwaltung, Zahi Hawass, erklärte, dass es Hinweise darauf gebe, dass in dem Tempel ein Herrscher oder eine Herrscherin begraben worden sei. Die Mumien, die in einem benachbarten Friedhof aus griechisch-römischer Zeit gefunden worden waren, seien beispielsweise mit den Köpfen in Richtung Tempel bestattet worden.

Zuerst wollen sich die Archäologen jetzt aber auf die Suche nach dem Kopf der meisterhaft gearbeiteten schwarzen Steinstatue machen, die ihrer Ansicht nach Ptolemaios IV. darstellen soll, einen Pharao aus der makedonisch-griechischen Dynastie, die Ägypten seit dem 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung bis zum Tod Kleopatras beherrschte. Ptolemaios' Name soll auf einem kleinem kleinen Stück Granit in der Nähe der Statue gefunden worden sein. (APA/red)