Der Andrang freigestellter Post- und Telekom-Mitarbeiter zur Polizei hält sich in Grenzen. Bisher sind 217 Personen als Verwaltungsassistenten ins Innenministerium übergetreten, wie Ministerin Maria Fekter (V) gestern bekanntgab. Allein bei der Telekom Austria (TA) drehen derzeit an die 800 Mitarbeiter Daumen. Seit Dezember 2009 werde sie etwa zweimal pro Woche in Computerkurse gesteckt, um sie für einen neuen Job zu qualifizieren. Jeder zweite Wechselwillige fällt bei der Polizei-Aufnahmeprüfung durch - viele wegen mangelnder Computer-Kenntnisse.

Bessere Schulungen

"Wir arbeiten an verschiedenen Projekten, um vorab bessere Schulungen anzubieten", sagte TA-Chef Hannes Ametsreiter am Dienstag am Rande eine Pressekonferenz zur APA. Man sei diesbezüglich mit dem Ministerium im Gespräch. Seit kurzem können bei der TA nicht mehr gebrauchte Beamte bei der Polizei auch technische Tätigkeiten übernehmen. Bei jenen Personen, die mit der Ausbildung bei der Polizei beginnen, sei die Drop-out-Quote sehr gering, betonte der Telekom-Boss. "Die Zufriedenheit ist sehr hoch."

Griechenland-Desaster nicht vorhersehbar

Dass der Anteil an der griechischen Hellenic Telekom (OTE) vor drei Jahren doch nicht an die TA, sondern später an die Deutsche Telekom gegangen ist, bereitet Ametsreiter keine Schadenfreude. Das Griechenland-Desaster sei "schlichtweg nicht vorhersehbar" gewesen. Die TA hatte ihren geplanten Einstieg bei OTE damals abgeblasen, weil es nicht möglich war, die Mehrheit zu übernehmen, meinte der TA-Chef. (APA)