Experten warnen immer wieder, dass Diäten ein riskantes Spiel mit der Gesundheit sein können.

Foto: derStandard.at/Schersch

Düsseldorf/Berlin - Der Düsseldorfer Sportwissenschaftler und Personaltrainer Christian Pohl weist anlässlich des internationalen Anti-Diät-Tags, der am 6. Mai 2010 stattfindet, auf die Gefahren von Diäten hin. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Deutschen von Diäten abzubringen, da diese krank machen können. Sein Credo: Bewegung ist der Schlüssel zum Erfolg. Um dies zu beweisen, geht er ungewöhnliche Wege. In den letzten sechs Monaten hat er auf Sport verzichtet und sich gezielt ungesund ernährt. Ab dem Anti-Diät-Tag will er nun mit Hilfe von Sport über 70.000 Kalorien bzw. zehn Kilo Körperfett abtrainieren.

Aktionen am Anti-Diät-Tag

Pohl kennt die Ausreden der Bewegungsmuffel und Abnehmverzweifelten: "Der Klassiker ist immer 'Ich habe keine Zeit' gefolgt von vorgeschobenen Krankheitsbildern", erklärt der Sportexperte. "Indem ich meine Kunden nach dem Tagesablauf frage, finde ich dann meist doch Zeit für Trainingseinheiten", verrät Pohl. Der Anti-Diät-Tag wird aber auch mit nicht sportlichen Aktionen begangen. Weltweit sortieren Frauen ihre zu eng gewordenen Klamotten aus und spenden sie. Diätbücher werden entsorgt und hier und da treffen sich übergewichtige Menschen, um gegen den Schlankheitswahn zu demonstrieren.

Erfunden wurde der "International No Diet Day" vor 18 Jahren von der Engländerin Mary Evans Young. Sie wollte damit auf die Diskriminierung von Übergewichtigen hinweisen und darauf, dass Diäten oft nutzlos und mitunter ungesund sind. Der berühmte Jojo-Effekt macht zu schaffen, Enttäuschung und Hilflosigkeit sind vorprogrammiert.

Viele haben Diäterfahrung

Es gibt die Nulldiät, die Kohlsuppendiät, die Apfelessigdiät, die Brigitte-Diät und unzählige weitere Abnehmvorschläge (siehe Skurrile Diäten). Um den geltenden Schönheitsidealen gerecht zu werden, haben, laut einer Umfrage der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, schon 82 Prozent der Deutschen ab 16 Jahren eine Diät gemacht.

Experten warnen immer wieder, dass dies ein riskantes Spiel mit der Gesundheit werden kann. Ulrich Piltz, Arzt für Ernährungsmedizin am Institut für Ernährungsberatung in Berlin: "Bei Diäten besteht grundsätzlich ein Risiko an einer Essstörungen zu erkranken, es kommt dabei jedoch immer auf den Einzelfall an." Er rät dazu, eine Diät mit Fachkräften wie Diätassistenten und Ernährungsberatern durchzuführen. (pte)