Nadim Vardag hat u. a. die 81-teilige Diainstallation "Mitternacht" von Kathrin Sonntag für die Ausstellung "art&film" in der Box der Galerie Georg Kargl (Schleifmühlg. 5) ausgewählt.

Foto: Galerie Kamm, Berlin

Wien - Internationale Präsenz war schon im Vorjahr ein Teilnahmekriterium. Und so hatten jene Wiener Galerien, in denen damals internationale Kuratoren Ausstellungen realisierten, auch heuer wieder gute Chancen, mit dabei zu sein. Außerdem, sagt Departure-Geschäftsführer Christoph Thun-Hohenstein, wolle man das Engagement der Galerien belohnen, die im vergangenen Jahr ihre Räume für Präsentationen galeriefremder Künstler zur Verfügung gestellt hatten. Der Mehrwert liege also in der das Geschäft belebenden Konkurrenz, die auch heuer zu einer Reihe spannender Präsentationen führe, so Thun-Hohenstein.

Erweitert um die Galerien Andreas Huber, Dana Charkasi und Hans Knoll, werden in insgesamt 20 Wiener Galerien Ausstellungen zum Thema "art&film" zu sehen sein, die das künstlerische Interesse am Laufbild beleuchten. Stets auf neue Zugänge bedacht, hat sich Departure heuer davon überzeugen lassen, das Kuratieren ausgewählten Künstlern der jeweiligen Galerie zu überlassen. Die meisten haben einen "Filmspezialisten" in ihrem Programm; kaum verwunderlich also, dass etwa Martin Janda den Filmemacher Martin Arnold und Andreas Huber Josef Dabernig mit der Aufgabe betraute.

In der Galerie Huber, wo Josef Dabernig den siebenstündigen Film Sátántangó (Béla Tarr) präsentiert, wird man sich jedenfalls länger als sonst aufhalten müssen. Für Dana Charkasi hat Pawel Althamer gemeinsam mit Studierenden das Thema Kurzfilm erarbeitet, bei Layr Wuestenhagen Julien Bismuth eine Schau zur "komplexen Geschichte der Videokunst" zusammengestellt.

Außer der Präsentation von Film- und Videokunst werden das Kino und seine Apparaturen auch mit klassischeren Methoden der bildenden Kunst untersucht: In der Kargl Box etwa zeigt Nadim Vardag vier Künstlerinnen, die den Mechanismen der filmischen Inszenierung in anderen Medien nachspüren.

Neben Albert Oehlen für Mezzanin und Tony Oursler für Steinek fährt auch die Galerie Charim eine gewichtige Kuratorin auf:Valie Export hat zwei junge Künstler ausgewählt, die sich mittels Malerei mit Filmarchitektur auseinandersetzen.

Zu den zwanzig Künstler-Kuratoren zählen weiters Clemens von Wedemeyer (Nächst St. Stephan), Mathias Poledna (Meyer Kainer) und Walter Seidl (Hilger). (Christa Benzer, DER STANDARD/Printausgabe, 06.05.2010)