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Das südkoreanische Marineschiff sank am 26. März nahe der Grenze zu Nordkorea. Offenbar kam der Torpedo, der das Schiff traf von nordkoreanischer Seite.

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Seoul - Der Verdacht für eine Verwicklung Nordkoreas in den mysteriösen Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffes Ende März im Gelben Meer hat sich nach einem Medienbericht erhärtet. Bei den Untersuchungen des Wracks seien Spuren von Sprengstoff gefunden worden, der von einem Torpedo stamme, berichtete die südkoreanische Zeitung "Dong-A Ilbo" (Donnerstag) unter Berufung auf ein Mitglied des Ermittlungsteams. Ermittler seien zu dem Schluss gekommen, dass wahrscheinlich Nordkorea das Schiff versenkt habe. Das Verteidigungsministerium in Seoul bestritt die Angaben. Die Untersuchungen dauerten an, sagte ein Sprecher. "Wir sind noch zu keinem Ergebnis gekommen."

Laut "Dong-A Ilbo" wurden außerdem Aluminiumsstücke von einem Torpedo sichergestellt. Diese Art von Aluminium werde nicht in Südkorea verwendet. Es komme deshalb nur ein Land in Frage, das das südkoreanische Schiff angegriffen habe, wurde ein Ermittler zitiert. Die Untersuchungsergebnisse würden bis Mitte Mai veröffentlicht.

Zuletzt haben Spekulationen zugenommen, wonach das kommunistische Nachbarland Nordkorea die 1200-Tonnen-Korvette an der umstrittenen Seegrenze vor der Westküste Südkoreas am 26. März versenkt haben soll. Dort hat es wiederholt Gefechte zwischen Kriegsschiffen beider Länder gegeben. Die Regierung in Seoul vermied es jedoch bisher, Nordkorea offen zu beschuldigen.

Erste Untersuchungen an dem geborgenen Wrack der "Cheonan" hatten bereits im April Hinweise dafür geliefert, wonach das Schiff infolge einer Torpedo- oder Seeminenexplosion gesunken war. Nordkorea bestreitet eine Verwicklung in den Zwischenfall, bei dem 46 Matrosen starben. (APA)