Paris - Die französische Großbank BNP Paribas ist unerwartet gut ins Jahr gestartet, hat jedoch in Griechenland viel zu verlieren. Das Institut steigerte nach Angaben vom Donnerstag im ersten Vierteljahr seinen Überschuss um 47 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro und verdiente damit 700 Mio. Euro mehr als Analysten erwartet hatten. Zu dem Ergebnis trugen geringere Rückstellungen für faule Kredite dank der Erholung an den Finanzmärkten bei. Dadurch konnten das Firmengeschäft und das Investmentbanking höhere Gewinne erzielen.

Zum Vorsteuerergebnis von 3,84 Mrd. Euro trug das Investmentbanking (einschließlich BNP Paribas Fortis) deutlich mit 1,7 Mrd. Euro bei. Für Ausfallrisiken wurden 1,34 Mrd. Euro zurückgestellt. Dabei stieg die Eigenkapitalquote (Tier 1) von 10,1 auf 10,5 Prozent.

Die Bank bezifferte ihren Bestand an griechischen Staatsanleihen auf 5 Mrd. Euro. Zudem hat das Institut 3 Mrd. Euro an griechische Firmen verliehen. BNP Paribas ist damit deutlich stärker in dem überschuldeten Krisen-Staat engagiert als seine heimischen Rivalen. Allerdings hat BNP im Gegensatz zu diesen keine bedeutende Banken-Tochter in Griechenland. Deshalb ist das Geldhaus nach Einschätzung von Branchenexperten relativ unabhängig von der griechischen Konjunkturentwicklung.

Angesichts der eigenen Größe seien das "keine signifikanten Beträge", teilte die größte französische Bank am Donnerstag in Paris zum Thema Griechenland-Engagement mit. Bisher galt als ausgemacht, dass der Branchenzweite Société Générale mit drei Mrd. Euro Staatsanleihen am stärksten in Athen engagiert ist. (APA/Reuters)