Linz - In Österreich sind rund 100.000 Personen von Vorhofflimmern betroffen. Eine Tagung im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz beschäftigt sich heute mit dieser Herzrhythmusstörung. Dabei sollen neue Wege zur Heilung erörtert werden. Vor allem geht es um Verbesserungen der Technik der Katheterablation, bei der störende Punkte am Herzen verödet werden.

Schlaganfallrisiko steigt

Für die Betroffenen ist Herzflimmern oder Herzrasen ein unangenehmes bis lebensbedrohendes Phänomen. Es entsteht, wenn zu den elektrischen Impulsen, die das Herz zum normalen Pumpen bewegen, zusätzliche elektrische Impulse auftreten und die Zahl der Herzschläge erhöhen. Durch diese unnatürlich hohe Frequenz hat der Herzmuskel nicht genügend Zeit, sich ausreichend zusammenzuziehen, um den nächsten Pumpvorgang einzuleiten. Es gelangt weniger Blut und damit weniger Sauerstoff in den Kreislauf. Die Patienten erleben einen Leistungsabfall mit Kurzatmigkeit, Schwindel, Herzklopfen und Angstzuständen. Bei längerem Flimmern können sich Blutgerinnsel bilden, die das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen.

Wenn Medikamente zum Unterdrücken des Flimmerns nicht mehr helfen, wird eine Katheterablation durchgeführt: Durch die Leistenarterie wird eine Sonde an jene Stellen im Herzen herangeführt, die für die Rhythmusstörungen verantwortlich sind. Diese werden mit Hitze verödet. Der komplizierte Eingriff am schlafenden Patienten dauert bis zu dreieinhalb Stunden. Wenn er gelingt, ist der Patient geheilt. Die Erfolgsquote bei anfallsartigem Herzflimmern liegt bei 85 Prozent, bei Dauerflimmern bei 60 bis 70 Prozent.

Verödung mit Hitze

Bei der Tagung in Linz, an der rund 70 Herzspezialisten aus dem deutschsprachigen Raum teilnehmen, sollen Methoden erörtert werden, die die Erfolgsquoten weiter steigern sollen. Unter anderem geht es um andere Energieformen zur Verödung - statt durch Hitze durch Kälte. Auch Messungen des Anpressdrucks der Sonden an das Gewebe und damit ein verbesserter Kontakt zwischen beiden sind ein Thema. Denn weil es immer wieder vorkommt, dass bei den Eingriffen doch nicht alle Punkte verödet werden, müssen sie bei 20 Prozent der Patienten wiederholt werden. (APA)