Ramallah - Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas hat der Hamas vorgeworfen, im großen Stil Waffen ins Westjordanland zu schmuggeln. Seine Sicherheitskräfte hätten dies weitgehend unterbunden, sagte Abbas am Donnerstag in einem Interview der in London erscheinenden Zeitung "Al-Sharq al-Awsat". Täglich würden Waffen und Sprengstoff beschlagnahmt.

Abbas wollte damit offenbar Bedenken Israels im Zusammenhang mit den neuen indirekten Friedensgesprächen zerstreuen. Die Regierung in Jerusalem befürchtet, dass die Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert, eines Tages Abbas' Regierung im Westjordanland stürzen könnte.

Die indirekten Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern unter Vermittlung der USA haben am Mittwoch begonnen. Zum Auftakt traf der US-Sondergesandte George Mitchell in Jerusalem mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu zusammen. Er setzte seine Gespräche mit der israelischen Regierung am Donnerstag fort. Einer seiner Gesprächspartner war Verteidigungsminister Ehud Barak.

Am (morgigen) Freitag trifft Mitchell mit Abbas zusammen. Es wird erwartet, dass sich die Pendeldiplomatie über einige Monate hinziehen wird. Die USA hoffen, dass die Gespräche in eine Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern münden werden. (APA/apn)