London - Der bisherige Wirtschaftsminister Peter Mandelson sagte nach der Veröffentlichung von Exit Polls in einer ersten Stellungnahme für Labour, es hätten sich "natürlich Wähler von Labour abgewandt, aber sie sind nicht in die Arme von David Camerons Tories geflogen", meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Sollten sie keine Mehrheit haben seien die Vorgaben der Verfassung klar: "Bei einem 'hung parliament' hat nicht die Partei mit den meisten Stimmen den ersten Versuch, sondern die amtierende Regierung".

Er, Mandelson, habe kein Problem damit, in Verhandlungen mit anderen Parteien "das Land mit einer starken und stabilen Regierung zu versorgen". Dazu gehörten auch Gespräche mit den Liberaldemokraten, die der Wählernachfrage zufolge wesentlich schlechter als erwartet abschneiden. "Es sieht so aus, als ob Großbritannien auf ein äußerst spannendes Ergebnis zusteuert."

"Keineswegs geschwächt"

Auch die Brüder David Miliband (Außenminister) und Ed Miliband (Energie- und Klimaschutzminister) stellten sich demonstrativ hinter den Premierminister. Labour habe zwar Stimmen eingebüßt, aber nicht im prognostizierten Ausmaß, Brown sei parteiintern keineswegs geschwächt und solle die Regierungsbildung versuchen, erklärten beide fast übereinstimmend im TV-Sender BBC. Brown habe die Fähigkeit, eine stabile Regierung zu bilden.

Für die bisher oppositionellen Tories ist trotzdem klar, dass Brown als Regierungschef gehen muss. Eric Pickles von den Konservativen erklärte, es sei undenkbar, dass Brown darangehen könnte, eine Regierung zu bilden. Er sei gescheitert. Und die Abgeordnete Theresa May sagte, die Labour-Partei habe das Recht verloren zu regieren. (APA)