Belfast - Bei der britischen Unterhauswahl hat der nordirische Regierungschef Peter Robinson sein Parlamentsmandat verloren. "Natürlich wird es viele Menschen geben, die ... ihre eigenen Schlüsse aus meiner Niederlage ziehen werde", sagte ein zerknirscht drein blickender Robinson in der Nacht auf Freitag zu seiner Abwahl im Wahlbezirk East Belfast.
Der Politiker der protestantischen Democratic Unionist Party kann aber weiter der Regierung in Belfast vorstehen, weil er noch Abgeordneter im nordirischen Parlament ist. "Ich habe eine Aufgabe zu erledigen und ich habe einen Job zu vollenden", sagte Robinson. Diese "wichtige Arbeit" werde er fortführen.
Untersuchung sprach Regierungschef frei
Robinson hatte nach einem Skandal Affäre um seine Frau Iris seine Amtsgeschäfte als nordirischer Regierungschef sechs Wochen lang ruhen lassen. Eine interne Untersuchung sprach ihn schließlich von jeglichem Fehlverhalten frei.
Die 60-jährige Iris Robinson hatte zugegeben, 2008 eine Affäre mit einem damals 19-Jährigen gehabt zu haben. Ihr wurde vorgeworfen, ihrem Liebhaber zu Zuschüssen in Höhe von 50.000 Pfund (56.000 Euro) für die Eröffnung eines Cafés verholfen zu haben. Dabei machte sie laut Medienberichten allerdings nicht öffentlich, dass sie auch privat mit dem Antragsteller verbunden war. Robinson bestritt, von den mutmaßlichen Verfehlungen seiner Frau, die selbst Politikerin ist, gewusst zu haben. (APA)