Der Galaxienhaufen Abell 315

Foto: ESO/J. Dietrich

Die Europäische Südsternwarte ESO hat eine Großfeldaufnahme veröffentlicht, die viele Tausend Galaxien auf einmal zeigt, darunter auch eine große Galaxiengruppe, die zu einem massereichen Galaxienhaufen namens Abell 315 gehört. Die dicht gedrängte Ansammlung von Galaxien sei allerdings nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs: Wie die meisten Galaxienhaufen bestehe Abell 315 zum größten Teil aus unsichtbarer Dunkler Materie. Die enorme Masse des Haufens lenkt das Licht noch weiter entfernter Galaxien ab, so dass diese Hintergrundgalaxien in ihrer Form leicht verzerrt erscheinen, gab die ESO bekannt.

Am Nachthimmel sehen wir mit bloßem Auge fast nur Sterne der Milchstraße, dazu wenige nahe Nachbargalaxien. Weiter entfernte Galaxien sind zu lichtschwach, als dass wir sie mit bloßem Auge noch wahrnehmen könnten. Eine - wie jetzt veröffentlichte - Großfeldaufnahme deckt am Himmel etwa dieselbe Fläche wie der Vollmond ab. Aufgrund der langen Belichtungszeit werden in dem beobachteten Himmelsbereich Tausende von Galaxien sichtbar. Besonders in der oberen Bildhälfte finden sich einige vergleichsweise nahe Galaxien, bei denen sich Details wie Spiralarme oder elliptisch geformte Außenbereiche - die sogenannten Halos - erkennen lassen. Deutlich weiter entfernte Galaxien, deren Licht mehr als acht Milliarden Jahre durch das Universum unterwegs ist, bevor es die Erde erreicht, erscheinen dagegen nur noch als strukturlose schwache Lichtflecken, so die ESO in einer Aussendung. (red)