Norwegens sozialdemokratischer Premier Jens Stoltenberg sieht einen Regierungswechsel als logische Konsequenz aus den Unterhauswahlen, für die Briten und für andere Länder sei am wichtigsten, dass die neue Regierung "stabil und zur Führung fähig ist". Sein schwedischer Amtskollege Fredrik Reinfeldt prognostizierte schwere Zeiten für London: "Das Land hätte in seiner schwierigen wirtschaftlichen Lage ein klareres Ergebnis gebraucht."

Wahlsieger Cameron muss nach Ansicht des SPD-Europapolitikers Martin Schulz seine Politik in der EU neu ausrichten. "Sollte Cameron britischer Premier werden, wird er sich europapolitisch schnell anpassen müssen", sagte der Vorsitzende der sozialdemokratischen SPE-Fraktion im EU-Parlament.

Mit Freude für den Erfolg der konservativen Tories reagierte die ÖVP in Wien. SPÖ- Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas befürchtet dagegen "negative Auswirkungen" für ein soziales Europa. Für die FPÖ war der Sieg der Konservativen "für Europa dringend notwendig". Die grüne Europamandatarin Ulrike Lunacek freute sich indes über den ersten grünen Sitz im Unterhaus. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 8.5.2010)