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Gute Aussichten für Mark Webber.

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Ein Loch im Ferrari-Pneu im Fokus.

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Barcelona - Red Bull dominierte am Samstag das Qualifying für den GP von Spanien in Barcelona. Mark Webber legte mit 1:19,995 Minuten die schnellste Zeit hin und ließ seinen Teamkollegen Sebastian Vettel (1:20,101) rund eine Zehntelsekunde hinter sich. Der drittplatzierte Lewis Hamilton im McLaren 1:20,829 verlor bereits fast eine Sekunde auf den Australier. Auf den weiteren Plätzen folgten Fernando Alonso (Ferrari/ 1:20,937) und Weltmeister Jenson Button (McLaren/1.20,991).

Rekord-Weltmeister Michael Schumacher schaffte im Mercedes als Sechster die beste Qualifikations-Platzierung nach seinem Comeback und lag erstmals vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg, der auf die achtschnellste Zeit kam. Zwischen die Silberpfeile schob sich Robert Kubica im Renault. Für Webber ist es die dritte Pole Position seiner Karriere, die zweite in dieser Saison nach Malaysia. In den drei weiteren Qualifikationen lag jeweils Vettel vorne.

"Perfekt"

Red Bull dominierte auf dem aerodynamisch anspruchsvollen Circuit de Catalunya nach Belieben, Webber war in allen drei Quali-Sessions der Schnellste. "So oft hat man nicht ein so perfektes Auto zur Verfügung. Ich habe es genossen", sagte der Australier.

"Es ist immer ein ziemlich enges Rennen zwischen uns zwei", meinte Webber. Im Rennen ist es bisher aus diversen Gründen - Regen, Material- oder Fahrfehler - aber noch nicht nach Wunsch gelaufen. In der WM-Wertung fehlen Vettel 15 und Webber 32 Punkte auf Button.

Neben dem überlegenen Untersatz spricht auch die Statistik nun für Webber. Die vergangenen neun Rennen in Montmelo waren allesamt aus der Pole Position gewonnen worden. "Ich hoffe, den Spieß umzudrehen", meinte Vettel, der mit Webber ein freundschaftliches Verhältnis pflegt. "Wir sind Rivalen, aber heute war er einfach nicht zu schlagen."

Meteorologische Unwägbarkeiten

Lokalmatador  Alonso musste sich im Ferrari mit Startplatz vier begnügen, Schumacher konnte sich über seinen Erfolg im Stallduell mit Rosberg nicht uneingeschränkt freuen:  "Der Abstand nach vorne ist erschreckend groß." Zu überlegen ist der RB6 in schnellen Kurven, wie es sie in Barcelona ausreichend gibt. "Auf solchen Strecken ist Red Bull praktisch nicht zu schlagen", meinte Hamilton. McLaren und Ferrari hoffen auf Strecken mit anderer Charakteristik wie Monaco oder Montreal - und auf ihr Luftschacht-System, das Red Bull noch nicht am Auto hat. "Auf der Geraden sind sie zum Glück nicht so schnell wie wir", erklärte Hamilton. "Vielleicht haben wir eine Chance."

Das Wetter könnte eine solche bieten, am Sonntag ist Regen möglich. Schon drei der ersten vier Rennen waren davon beeinflusst worden. "Es schaut sehr komfortabel aus, aber die Dinge können sich schnell ändern", erinnerte Vettel. Ein zweiter Saisonsieg würde Red Bulls WM-Chancen eine Woche vor dem Klassiker in Monte Carlo deutlich erhöhen. "Man kann in den nächsten acht Tagen sehr viel gewinnen und sehr viel verlieren", bestätigte Webber.

Alonso wurde am Nachmittag von den Sportkommissären zu einer Strafe von 20.000 Dollar verdonnert worden. Der Spanier hatte Rosberg in der Boxenausfahrt abgedrängt. Michael Schumacher war zuvor wegen mehrfacher Geschwindigkeitsübertretung in der Box bereits zu insgesamt 8.400 Euro Strafe verurteilt worden. (red)