Wien - Das Sozialministerium will Arbeitslose dazu ermutigen, sich durch die Gründung eigener Unternehmen selbst neue Jobs zu schaffen und startete mit 1. Mai ein Mikrokredit-Programm. Anlaufen soll selbiges zunächst in Wien und in der Steiermark. Dotiert ist das Programm mit 1,4 Mio. Euro. "Dieses Programm soll Menschen ermöglichen zu Geld zu kommen, die eine erfolgversprechende Idee haben, aber keine Chance, zu Geld zu kommen", sagte Sozialminister Hundstorfer anlässlich der Präsentation.

Mit dem Pilotprogramm "Der Mikrokredit" soll die Neugründung, Fortführung, Erweiterung und Übernahme von wirtschaftlich selbstständigen Kleinunternehmen aller Branchen gefördert werden. Das Sozialministerium stellt dabei Einzelpersonen bis zu 12.500 Euro, Personengesellschaften bis zu 25.000 Euro zur Verfügung. Das bedeutet, dass das vorgesehene Budget höchstens für ein paar Hundert Leute reichen wird. "Es kann uns nichts besseres passieren, als dass wir überrannt werden", sagte Hundstorfer. "Aber aus den Erfahrungen der Vergangenheit wissen wir, dass das nicht der Fall sein wird." Die vorerst budgetierte Summe von 1,4 Mio. Euro könne bei Bedarf auch ausgeweitet werden, erklärte der Minister.

Abgewickelt wird das Programm von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS), der Förderungsbank des Bundes. AWS-Geschäftsführer Johann Moser skizzierte laut Austria Presseagentur die Eckpunkte des Mikrokredit-Programms: Der Zinssatz werde "Euribor plus 200 Basispunkte" betragen, derzeit seien das 3,5 bis 3,8 Prozent. Der Zinssatz bleibe während der gesamten Lautzeit - maximal 5 Jahre - fix. Die ersten sechs Monate können tilgungsfrei bleiben, die Rückzahlung erfolgt in gleichen Raten quartalsweise. Bearbeitungsgebühren fallen keine an. Wenn sich ein Unternehmen positiv entwickelt, "können wir in einem zweiten Schritt noch einmal nachdoppeln", so Moser, etwa mit Kreditgarantien oder mit ERP-Kleinkrediten. Der AWS-Chef ermutigte vor allem Frauen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. (APA/red)