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An und für sich schade, dass auf diesem Bild nicht acht Blues zu sehen sind

Foto: AP/Tan

Chelsea lieferte sich letzten Spieltag ein wahres Wettschießen mit dem letzten Titelkonkurrente Manchester United. United erledigte im Finish die eigene Pflichtaufgabe mit einem 4:0 gegen Stoke City zwar durchaus meisterwürdig, doch durch das 8:0 (2:0) gegen Wigan Athletic (Paul Scharner wurde in der 72. Minute beim Stand von 6:0 eingewechselt) sicherten sich die Blues den vierten nationalen Titel.

Carlo Ancelotti schaffte nun in seinem ersten Jahr als Teammanager an der Stamford Bridge die Wende. Mit 103 Toren knackte Chelsea als erstes Team seit Tottenham Hotspur 1963 (111 in damals 42 statt wie nun 38 Spielen) die Marke von 100 Toren in einer Saison. Manchester, das zuletzt dreimal in Folge Meister geworden war, blieb mit einem Punkt Rückstand diesmal nur Platz zwei.

Während Chelsea am 15. Mai auch noch im Pokal-Finale gegen den FC Portsmouth steht und auf das erste Double der Vereinsgeschichte hoffen darf, bleibt den in der Champions League im Viertelfinale an Bayern München gescheiterten Red Devils nur der im Februar gewonnene Ligapokal als Trost in einer ansonsten unvollendeten Saison.

Lob für den Trainer

"Ancelotti hat eine großartige Atmosphäre hier hereingebracht und uns den Glauben an uns zurückgegeben", sagte Kapitän John Terry: "So haben wir uns endlich den Titel zurückgeholt." Die Chelsea-Profis hatten schon vor dem Schlusspfiff am Spielfeldrand die Sektkorken knallen lassen. Klubchef Roman Abramowitsch feierte auf der Tribüne ebenfalls ungewohnt ausgelassen.

Chelsea erwischte am Sonntag einen glücklichen Start. Nicolas Anelka erzielte das 1:0, der Situation war jedoch eine Abseitsposition eines Chelsea-Spielers vorausgegangen. Nach der Roten Karte gegen Gary Caldwell und dem von Frank Lampard verwandelten Foulelfmeter (32.) war die Partie entschieden. Nach weiteren Treffern von Salomon Kalou (54.) und erneut Anelka (56.) gelang Didier Drogba per Kopf das 5:0. Es war das 100. Tor Chelseas in dieser Saison. Der Stürmerstar von der Elfenbeinküste legte per Strafstoß und Abstauber (68./80.) nach und sicherte sich mit 29 Saisontoren den Titel des Torschützenkönigs. Ashley Cole sorgte für den Endstand (90.).

Manchester kam durch Darren Fletcher (31.), Ryan Giggs (38.), ein Eigentor von Danny Higginbotham (54.) und Ji-Sung Park (84.) zwar ebenfalls zu einem deutlichen Sieg, doch nach dem zweiten und dritten Tor schlug Chelsea im Fernduell jeweils Sekunden später nach und traf den Rivalen ins Mark. Nach dem dritten Tor des Blues entfuhr ManUnited Teammanager Alex Ferguson ein deutlich sichtbares "It's all over now".

Besonders ärgert Ferguson das Scheitern in der Champions League am Finalisten aus München. 'Das war die größte Enttäuschung. Es ist eine absoluter Hohn, dass wir nicht im Endspiel stehen', sagte der Schotte: "Eigentlich sollten wir im Finale gegen Inter stehen. Stattdessen waren wir nach dem Aus so enttäuscht, dass wir drei Tage später auch noch gegen Chelsea verloren haben. In einer schlechten Woche haben wir alles verspielt."

Rest

Alle anderen Entscheidungen waren bereits vor dem Saisonfinale gefallen. Als Absteiger standen Portsmouth, der FC Burnley und Hull City fest. Neben Chelsea und ManUnited wird der FC Arsenal in der Champions League spielen, Tottenham startet in der Qualifikation. Während die Gunners mit dem 4:0 gegen Europa League-Finalisten Fulham selbst Platz 3 sicherten, ließen die Spurs bei Burnley eine 2:0 Führung saußen und verloren mit 4:2.

In der Europa League wird die umsatzstärkste Liga der Welt in der kommenden Saison durch Manchester City (1:1 bei West Ham), Aston Villa (0:1 gegen Blackburn) und den FC Liverpool (0:0 bei Hull) vertreten sein. (red/SID)