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"Noynoy" Aquino ist Präsident.

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50 Millionen Menschen sind wahlberechtigt.

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Manila - Die Präsidentenwahl auf den Philippinen hat offenbar Senator Benigno "Noynoy" Aquino III. für sich entschieden. Der Sohn von Ex-Präsidentin Corazon Aquino lag nach ersten Auszählungsergebnissen vom Montag mit mehr als 40 Prozent in Führung. Die kombinierten Präsidentschafts-, Parlaments- und Regionalwahlen in dem Inselstaat waren von einer Serie von Gewalttaten überschattet worden, mindestens zehn Menschen wurden getötet.

Wie die Wahlkommission in Manila nach der Auszählung von mehr als 38 Prozent der Stimmen mitteilte, lag Aquino mit einem Stimmenanteil von mehr als 40 Prozent vorne. Seine schärfsten Konkurrenten, Ex-Präsident Joseph Estrada und der Geschäftsmann Manny Villar, landeten mit 26 und 14 Prozent auf Platz zwei und drei. Staatschefin Gloria Arroyo, deren Amtszeit von Korruptionsvorwürfen überschattet war, durfte nicht erneut für das Präsidentenamt kandidieren.

Gewalt überschattet Wahlen

Bei den tödlichen Vorfällen handelte es sich zumeist um Kämpfe zwischen den Sicherheitskräften rivalisierender Politiker und der Polizei. Angespannt war die Lage besonders in der südlichen Region Maguindanao, die im November Schauplatz eines Massakers an 57 Menschen war. Nach Armeeangaben kamen zwei Zivilisten bei einer Schießerei zwischen Polizisten und Anhängern verfeindeter Kommunalpolitiker ums Leben. In dem Dorf Datu Piang ergriffen die meisten Bewohner nach Bombenexplosionen die Flucht.

Wahlen werden auf den Philippinen regelmäßig von Gewalt überschattet. Viele Lokalpolitiker bedienen sich eigener Milizen, um Gegner auszuschalten oder Wähler einzuschüchtern. Während des diesjährigen Wahlkampfes waren bereits Dutzende Menschen ums Leben gekommen.

Bei der Abstimmung am Montag wählten die Philippiner einen neuen Präsidenten, dessen Stellvertreter und ein neues Parlament. Gleichzeitig wurden Provinz- und Kommunalwahlen abgehalten. Insgesamt wurden 17.000 politische Mandate neu vergeben. Nach Einschätzung der Wahlkommission gingen rund 75 Prozent der 50 Millionen Wahlberechtigten zur Wahl.

Die Stimmabgabe verzögerte sich allerdings durch Probleme mit den erstmals eingesetzten Wahlautomaten. Bereits kurz nach Öffnung der Wahllokale stürzten einige Maschinen ab. Vielerorts bildeten sich lange Schlangen. Auch der wahrscheinliche Wahlsieger Aquino musste wegen technischer Schwierigkeiten fünf Stunden warten, bevor er seine Stimme abgab. (APA)