Wien - In der Diskussion um das nicht gegebene Salzburg-Tor bei der 0:1-Heimniederlage am Sonntag gegen die Austria Wien verweist der ehemalige Fußball-Schiedsrichter Fritz Stuchlik auf das Regelwerk. Dies besagt nach den Angaben des 44-Jährigen, dass der Assistent Andreas Feichtinger korrekt gehandelt hat, als er dem Treffer von Rabiu Afolabi die Anerkennung versagte.

"In der FIFA-Spielregel 11 ist alles genau festgehalten. Das Tor war abseits, weil Somen Tchoyi im Abseits gestanden und dann aktiv geworden ist, weil er auch auf den Ball gegangen ist", sagte Stuchlik über die Aktion, in der Tchoyi bei der Ausführung des Freistoßes vor dem letzten Austria-Feldspieler postiert war und Afolabi, aus dem Rückraum kommend, einköpfelte.

Für den Ärger der Salzburger, die von systematischer Bevorzugung der Wiener Clubs sprachen, zeigte der Wiener Stuchlik dennoch Verständnis. "Ich verstehe die Aufregung, schließlich wäre das ein meisterschaftsentscheidendes Tor gewesen. Aber wenn man die Regeln hernimmt, muss man zu dem Schluss kommen, dass der Treffer abseits war", erklärte der frühere FIFA-Referee, der mittlerweile beim ÖFB für die Aus- und Weiterbildung der österreichischen Bundesliga-Schiedsrichter zuständig ist. 

Stellungnahme des Schiedsrichterausschusses

Auch Johann Hantschk, Vorsitzender des Schiedsrichterauschusses für Bundesliga/Elite, stellte in einer Stellungnahme auf bundesliga.at fest: "Unstrittigerweise ist Tchoyi bei der Freistoßausführung im Abseits gestanden und hat sich aus dieser Position heraus zum Ball bewegt und auch versucht diesen zu köpfeln. Damit ist die aktive Teilnahme am Spiel erfüllt und hat er somit den Gegner beeinflusst. Die Interpretation des SR-Assistenten hinsichtlich der Strafbarkeit der Abseitsstellung von Tchoyi ist daher durchaus nachvollziehbar und es kann nicht von einer Fehlentscheidung gesprochen werden."(APA/red)