Horn - Im Zusammenhang mit dem Vermisstenfall Julia K. hat es am Montag eine groß angelegte Polizeiaktion im Bezirk Horn gegeben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Korneuburg wurden drei Personen festgenommen. Die Verdächtigen würden derzeit von der Polizei einvernommen, sagte Staatsanwalt Köhl. Binnen 48 Stunden müsse dann entschieden werden, ob sie in Untersuchungshaft genommen werden.

Die Schülerin aus Pulkau ist seit dem 27. Juni 2006 abgängig. Sie war bei ihrem Verschwinden 16 Jahre alt. Seit März geht das Bundeskriminalamt dem Fall im Rahmen eines Cold Case Managements intensiv nach.

Die Ermittlungen hatten sich zuletzt auf drei Jugendliche konzentriert, mit denen das Mädchen unmittelbar vor ihrem Verschwinden gesehen worden ist. Es dürfte sich dabei um die nun festgenommenen Verdächtigen handeln. Sie sollen mehr wissen, als sie bisher gegenüber der Polizei zugegeben haben, hieß es gut informierten Kreisen. Die letzte Festnahme erfolgte am Montag um 8.00 Uhr.

Laut "News" hätten rund 50 Cobra-Beamte eine Hausdurchsuchung auf einem abgelegenen Bauernhof vorgenommen. Die Polizei bestätigte das nicht, es habe mehrere Aktionen an verschiedenen Örtlichkeiten gegeben.

Bei den drei Jugendlichen soll es sich um Dealer handeln, berichtete "News" unter Berufung auf die Kripo. Sie hätten Julia und einige ihrer Bekannten immer wieder mit Haschisch beliefert. Sie stehen unter dem dringenden Verdacht, Informationen zum Verschwinden der Vermissten bisher bewusst zurückgehalten zu haben. (APA)