Das Unity-Interface reduziert die Interface-Elemente auf das Notwendigste.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Eine Expose-ähnliche Ansicht gibt einen Überblick der geöffneten Fenster.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Im Rahmen seiner Keynote am eben beginnenden Ubuntu Developer Summit hat Projekt-Gründer Mark Shuttleworth ein neues Interface für Linux-Desktops aus der Taufe gehoben: Mit "Unity" will man vor allem den Netbook-Bereich anvisieren, entsprechend ist das Design ganz auf die Maximierung des zur Verfügung stehenden Bildschirmplatzes ausgelegt.

Aufbau

Zentrales Bedienelement ist dabei ein vertikales Panel auf der linken Seite des Bildschirms, über das der Schnellzugriff auf die wichtigsten Anwendungen sowie auf die gerade geöffneten Fenster gewährleistet wird. Im schmalen Top-Panel befinden sich hingegen wie gewohnt die Systeminformationen und die Application Indicators, aber auch die Menüeinträge der gerade aktiven Anwendung werden Mac-ähnlich mit dem "globalen Menü" hierhin verschoben.

Überblick

Einen visuellen Überblick über alle aktuell laufenden Programme liefert eine Expose-artige Ansicht, die beim Klick auf das Ubuntu-Logo im linken oberen Eck ausgelöst wird. Für die technische Umsetzung dieser Effekte setzt man auf Mutter, jenen Fenstermanager also, der auch die Basis für die GNOME Shell darstellt. Überhaupt bemüht man sich darauf hinzuweisen, dass sich "Unity" nicht als Konkurrenz zum neuen Interface von GNOME3 versteht, sondern eher als ergänzende Alternative. Während die GNOME Shell vor allem für komplexe Umgebungen ausgelegt sei, in denen viele Programme gleichzeitig laufen, wende sich Unity an jene Szenarien, wo die Nutzung eines Programms im Vordergrund stehe.

Ubuntu Light

Unity soll aber auch gleich die Basis für eine vollständig neue Ubuntu-Variante bilden: Mit "Ubuntu Light" bietet man ab sofort eine besonders schlanke Version der Distribution an. Entgegen den bisher erhältlichen Varianten soll diese aber gar nicht zum Download gestellt werden, statt dessen will man hier die einzelnen Hardwarehersteller einzeln gezielt ansprechen - und ihnen gezielt auf die jeweiligen Komponenten optimierte Images liefern.

Parallel

Dabei hofft man vor allem auf die parallele Installation zu anderen Betriebssystemen, durch sein schlankes Auftreten boote Ubuntu Light in wenigen Sekunden, eigne sich also etwa besten für schnelle Surf-Sessions - vor allem in unsicheren Umgebungen wie offenen WLANs. Diese Dual-Boot-Ausrichtung will man zudem mit eigenen Windows-Tools unterstützen. In Zukunft soll es solch angepasste Ubuntu-Light-Images auch für die Desktop-Ausgabe der Distribution geben, zunächst will man sich aber einmal auf den Netbook-Bereich konzentrieren. (apo, derStandard.at, 10.05.10)