Wien - Die Wohnungsgesellschaft Buwog schuldet um: Die Immofinanz-Tochter hat bei der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien einen Kredit in der Höhe von 130 Mio. Euro aufgenommen und zahlt damit ein bis 2065 laufendes Bundesdarlehen vorzeitig zurück.

Die Buwog hat das Darlehen als Verbindlichkeit in der Höhe von 245 Mio. Euro gegenüber der Immofinanz in ihren Büchern. Die Übernahme des Darlehens durch die Immofinanz war Teil des umstrittenen Buwog-Privatisierung unter Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser.

Für die vorzeitige Tilgung müssen aber nur 130 Mio. Euro aufgewendet werden, wodurch sich für die Buwog ein Bilanzgewinn von 115 Mio. Euro ergibt, der im Geschäftsjahr 2009/10 (zum 30. April 2010) wirksam wird, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Auf die Konzernbilanz der Immofinanz wirke sich der Deal nicht aus, da diese nach IFRS bilanziert, sagte Sprecher Thomas Brey.

Besicherung

Der Kredit bei der RLB NÖ-Wien sei mit Einnahmen aus jenem Portfolio besichert, das mit dem Bundesdarlehen errichtet wurde. Da der Barwert des Darlehens laut Brey nur mehr 110 Mio. Euro beträgt, blieben der Buwog 20 Mio. Euro in der Kassa. Auf Ebene der Konzernmutter verbessere sich die Liquidität um 110 Mio. Euro.

Nach Abschluss der Transaktion werde überdies die Eigenkapitalquote der Buwog von 25 auf 37 Prozent steigen. "Wir nutzen die stark gestiegene Eigenkapitalquote und die zusätzliche Liquidität, um in Zukunft wieder verstärkt zu wachsen", so Buwog-Geschäftsführer Daniel Riedl laut Aussendung. Derzeit seien in Wien Projekte mit einem Gesamtvolumen von mehr als 200 Mio. Euro in Bau bzw. Vorbereitung. Auch im Ausland stehe eine "bedeutende Akquisition vor dem Abschluss".

Die RLB NÖ-Wien habe sich als Bestbieterin gegen sieben weitere Banken, die der Buwog eine entsprechende Finanzierung angeboten hätten, durchgesetzt. (APA)